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Australien-Erfahrungen: Auslandssemester – lohnt sich der ganze Stress?

Ein Auslandssemester ist mittlerweile etwas, was in vielen Studiengängen Pflicht ist und somit von späteren Arbeitgebern nicht nur gern gesehen wird, sondern in vielen Berufen auch erwartet wird. Aus diesem Grund bist du mittlerweile nicht mehr der/die Einzige, die ein Auslandssemester macht, um die Jobchancen zu verbessern.

Wenn du dich von der Masse abheben möchtest, solltest du dein Auslandssemester effektiv nutzen. Das bedeutet, dass du z.B. ein Land aussuchst, das einen hohen Bildungsstatus hat, aber auch noch nicht von Auslandsstudenten überfüllt ist. Klar verbesserst du deine Sprachkompetenzen schon fast automatisch, wenn du längere Zeit im Ausland verbringst. Aber du kannst diesen Prozess noch etwas forcieren, wenn du vor allem den Kontakt zu Nationals suchst oder zu internationalen Studenten aus dem englischsprachigen Land (oder eben auch spanisch- oder asiatischsprachigen Ländern).

Der Vorteil eines Auslandsstudiums liegt vor allem darin begründet, dass du tagtäglich von der Sprache umgeben bist – ob durch die Medien, durch das tägliche Umfeld oder eben durch die Lehrsprache an der Uni. Anfangs kann es viel auf einmal sein, wenn alles in einer anderen Sprache gelehrt wird. Deshalb solltest du bei der Vor- und Nachbereitung auch etwas mehr Zeit einkalkulieren. Jedoch siehst du auch schon bald Ergebnisse und nach kurzer Zeit geht alles schneller und du verbesserst dich. Aber eben nur, wenn du auch in der Landessprache sprichst und nicht nur mit Leuten aus deinem Heimatland die Zeit verbringst.

Generell verbesserst du dich umso schneller, je mehr Kontakt du zu den Nationals suchst, denn so bist du gezwungen, die Sprache zu sprechen. Einer meiner Englischdozenten hat uns schon in einer der ersten Vorlesungen erklärt, wie wichtig er es findet, dass man Englisch nicht nur sprechen und schreiben kann, sondern in jeder Lebenssituation anwenden kann. So war es bei mir z.B. der Fall, dass ich auf einmal ein Bankkonto in Australien eröffnen musste, Bewerbungen schreiben musste und mich mit Arbeitgebern auseinandersetzten sollte und das, obwohl ich ganz auf mich alleine gestellt war. Nationals kennenzulernen ist immer ein Pluspunkt, da man gerade durch sie das Zielland oder sogar die Stadt mit ganz andern Augen kennenlernt. Ein Tourist ist eben ein Tourist und kein Ortsansässiger.

Wenn du im Ausland studierst, findest du auch ganz schnell Anschluss. Australische Studenten sind z.B. sehr offen und sehr interessiert wo man herkommt. Oft wird man direkt mit integriert und Einladungen sind immer ernst gemeint.

Finanzierung des Auslandssemester

Besonders wichtig ist es, dass du dir genaue Gedanken über die Finanzierung machst, denn ein Auslandssemester beinhaltet Kosten, an die du am Anfang vielleicht nicht gleich gedacht hast. Man sollte wissen, dass ein Auslandssemester in Sydney wirklich teuer ist. Einerseits sind da die Studiengebühren, Lebenshaltungskosten, der Flug, das Visum und Transportkosten innerhalb Sydneys. Die Transportkosten sollten wirklich nicht unterschätzt werden, da in Sydney das Pendeln zum täglichen Leben dazugehört und man nur einen Concession Sticker bekommt, wenn die eigene Heimatuniversität eine Partneruniversität der australischen ist. Sonst muss man, falls man auf eigene Faust hingeht, die vollen Transportkosten übernehmen – trotz Studentenausweis. Der Concession Sticker ist auch nicht in ganz Australien gültig, sondern nur in dem Staat, in dem man immatrikuliert ist (z.B. Sydney – für NSW).

Dazu kommen dann noch Ausgaben für Studienmaterialen (Bücher, Unterlagen), die gekauft werden müssen. Neu ist sehr teuer (ca. 100 Euro für ein Buch) und ich würde raten, sie am besten Second Hand zu kaufen. Dabei ist aber wichtig, dass man die genaue Ausgabe kauft, um sie danach wieder zu verkaufen. Dabei sind die besten Anlaufstellen Aushänge an der Universität oder für Australien die Website: gumtree.com.au, damit kann man sich sehr viel Geld sparen. Zudem muss man noch bedenken, dass man vielleicht Ausflüge machen möchte oder einfach nur die Stadt erkunden will. Da gilt es, sich Gedanken zu machen über die Finanzierung. Was in Australien sehr praktisch ist, ist das man mit dem Studentenvisum 20 Std. die Woche arbeiten darf und in den Semesterferien uneingeschränkt. Jobangebote gibt es einige und die Bezahlung ist auch nicht schlecht.

Auch wenn deine Heimatuniversität keine Partneruniversität in dem anvisierten Land hat, muss man sich nicht gleich auf ein anderes Land konzentrieren, denn es gibt viele Möglichkeiten ein Auslandsstudium zu realisieren. Man kann alles privat in die Hand nehmen oder auch einen der kostenlosen Vermittlungsdienste in Anspruch nehmen. Oft kann man sich finanziell z.B. durch das Auslands-Bafög unterstützen lassen oder sich frühzeitig über Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Oft gibt es mehr Möglichkeiten, wenn man ein ganzes Jahr weggeht, statt nur ein Semester, aber dies ist abhängig vom Land. Für Amerika gibt es zum Beispiel deutlich mehr Finanzierungsmöglichkeiten als für Australien. Dazu findet man aber alle nötigen Informationen im Internet und viele Erfahrungsberichte.

Für Australien ist Gumtree.com.au die Webseite, die du als erste Anlaufstelle für Jobs, Wohnungen, Ankauf und Verkauf von allen möglichen Dingen im Auge behalten solltest. Für jeden Bundesstaat gibt es wiederum für jede einzelne Region spezielle Informationen und somit findest du schnell die passenden Informationen. Diese Website wird auch von jedem Australier als erste Anlaufstelle genutzt. Sie ist oft die schnellste und günstigste Variante. Hier kann man alles kaufen und verkaufen von Tieren über Bücher, über Möbel, Wohnungen, Eventtickets und Autos. Also echt ein Tipp.

Anrechnung der erbrachten Studienleistungen

Für die Anrechnung deiner Leistungen im Ausland ist es sinnvoll, sich schon vorab zu informieren, welche Kurse du belegen möchtest. Dann setzt du dich mit deinem Studienfachkoordinator zusammen, stellst ihm diese Kurse vor und fragst bei ihm nach, ob es möglich wäre, sie anrechnen zu lassen. Falls er dies bestätigt, ist es sinnvoll, schon einen vorläufigen Anrechnungsplan zu erstellen. Den richtest du an den Studienkoordinator und lässt ihn dir von ihm unterschreiben. Es ist notwendig, sich alles schriftlich geben zu lassen, denn gesagt ist schnell etwas. Wenn dann das Dokument noch mit einer Unterschrift beglaubigt ist, hast du schon viel Vorarbeit geleistet und kannst entspannt der Sache entgegensehen. Wenn du dann im Ausland bist und vielleicht die Kurse wechseln möchtest, solltest du deinen Koordinator per Email in Kenntnis setzen. Für die Anrechnung musst du dann nach der Rückkehr nur noch einmal einen Termin vereinbaren und sie definitiv beglaubigen lassen. Dann nur noch beim Prüfungssamt dein offizielles Zeugnis und das Schreiben zur Anrechnung einreichen. Somit ist das wichtigste schon vorab geklärt.

Zudem solltest du dir auch Gedanken machen über die Zeiten des Semesterbeginns und das –ende. Falls sich diese überschneiden, muss das nicht gleich heißen, dass du ein anderes Land oder eine andere Universität auswählen musst. Falls sich die Semester überschneiden und Klausurtermine in dem Zeitraum des Auslandssemesters liegen, rate ich dir, dass du dich mit den jeweiligen Professoren zusammensetzt und fragst, ob entweder der Termin verlegt werden könnte oder es eine Möglichkeit gebe, die Klausur im Ausland mitzuschreiben. Eines, was ich von meinem Auslandssemester mitgenommen habe, ist, dass Professoren doch sehr einsichtig sind und sie einem keine Steine in den Weg legen, wenn man nur mit ihnen spricht und alles schon vorab klärt ;-). Eine Klausur im Ausland mitzuschreiben ist gut möglich, da die Klausur ins Ausland geschickt werden kann und man nur eine Aufsichtsperson für die Zeit der Klausur braucht. Dafür solltest du eine Email an das International Office der Auslandsuniversität schicken und deine Situation erklären. Diese helfen dir dann sehr gerne und somit musst du dir auch keine Gedanken machen.

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