Auslandsförderung, Förderung für Auslandsaufenthalte

Förderung Auslandsaufenthalte: Ohne Moos nix los – …bye, bye Ausland?

‚Kannst du das denn überhaupt finanzieren? Also ich könnte mir das nicht leisten!‘ Sätze mit Neidfaktor. Die meisten Auslandsplaner kennen sie. Geldsorgen sind oft das größte Hindernis auf dem Weg ins Ausland. Recherchierst du rechtzeitig, sind Auslandsaufenthalte bald kein Traum mehr. Eltern als Sponsor erleichtern einiges, brauchst du aber nicht unbedingt. Es gibt schließlich eine Menge finanzielle Unterstützung für Auslandsaufenthalte – in Form von Stipendien, Studienkrediten, AuslandsBAföG, Zuschüssen, etc. So reißt das ‚year abroad‘ kein allzu großes finanzielles Loch in deinen Geldbeutel.

bildungsdoc-tipp. Hast du trotz alledem wenig Geld zur Verfügung, dann wähle dir ein Gastland aus, indem die Lebenshaltungskosten niedrig sind. Wichtig ist, dass du Auslandserfahrungen machst.

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1. Förderung Schüleraustausch, High School Year

Für den Schüleraustausch gibt es Förderungen von Bund und Organisationen in Form von AuslandsBAföG, Stipendien.

2. Förderung Sprachreisen

  • Förderprogramme für Sprachreisen von Bund, EU, Organisationen, Stiftungen und Verbänden in Form von AuslandsBAföG, Stipendium, Zuschüssen, etc. helfen bei der Finanzierung von Sprachreisen. Grundsätzlich ist es möglich, bestimmte Kosten für eine Sprachreise beim Finanzamt steuerlich abzusetzen.
  • 1.000 € Sprachreisen.org-Stipendium: Das Stipendium ist offen für alle Sprachreisen-interessierte Schüler, Studenten und Erwachsene aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Vergabe 2x jährlich im Wert von je 1.000 €.

3. Förderung Auslandspraktika

  • Praktikum im Ausland mit Erasmus+: Praktika im europäischen Ausland, auch Lehramtsassistenzen, können ab 2 Monaten (bis 12 Monate – auch mehrfach) während und nach Abschluss des Studiums gefördert werden. Praktika innerhalb eines Jahres nach Abschluss einer Studienphase (Graduiertenpraktika), falls die Bewerbung innerhalb des letzten Jahres der Studienphase erfolgt ist. Infos beim Akademischen Auslandsamt.
  • AuslandsBAföG: Die Praktikumsdauer im Ausland muss mindestens zwölf Wochen betragen. Die Förderung ist unterschiedlich und beträgt je nach Land, egal ob innerhalb oder außerhalb der EU, bis zu 732 € pro Monat.
  • Erasmus+ für Berufsbildung: EU-Programm für berufliche Bildung, auch Auslandspraktikum.
  • IBS: Gibt einen Überblick über Stipendien- und Förderangebote, die die Mobilität zu Lernzwecken unterstützen.
  • Begabtenförderungswerke: Finanzielle Zuwendungen Auslandspraktika möglich
  • IAESTE:  Die IAESTE vermittelt Praktika für Studierende aus Fachrichtungen der Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Die Praktika sind so vergütet, dass die Lebenshaltungskosten vor Ort gedeckt sind. Für Unterkunft und soziale Betreuung sorgt das IAESTE-Komitee des Gastgeberlandes. Für Praktika, die außerhalb der EU stattfinden, kann ein Fahrtkostenzuschuss gewährt werden.
  • Carlo-Schmid-Programm: Förderung von Praktika in internationalen Organisationen und EU-Institutionen
  • Steuben-Schurz-Gesellschaft: Älteste deutsch-amerikanische Freundschaftsorganisation, organisiert das ‚USA Interns Program‘. Es richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen von deutschen und amerikanischen Hochschulen. Die zwei- bis dreimonatigen Praktika sind i.d.R. bezahlt. Bewerber müssen mindestens 22 Jahre alt sein, sehr gut Englisch sprechen und gute Studienleistungen nachweisen.
  • DAAD-Praktika/Stipendien und Finanzen: Förderung von Auslandspraktika, u.a. mit Stipendien und Fahrtkostenzuschüsse
  • Haniel-Stiftung: Förderung Auslandspraktikum in Europa, Asien und den USA
  • EU-Portal für Stipendien: Über 1.000 Stipendien für Europa: Vom Auslandssemester bis zum Auslandspraktikum

4. Förderung Auslandsstudium

  • Vollstudium im Ausland: In EU und Schweiz Förderung von kompletten oder teilweise abschlussorientiertes Studium an ‚Höherer Fachschule‘, Akademie oder Hochschule über gesamten Studienzeitraum. Außerhalb der EU wird ein Studium dagegen oft nur ein Jahr lang finanziell unterstützt, maximal zweieinhalb Jahre. Tipp: Kostengünstige Studienorte helfen, die Lebenshaltungskosten zu minimieren.
  • Teilstudium im Ausland: In EU keine zeitliche Beschränkung. Außerhalb EU max. 1 Jahr bzw. bei Vorliegen besonderer Gründe max. 30 Monate. Förderung erfolgt nur, wenn es dem Studienstand förderlich ist und zumindest in Teilen auf das Studium in Deutschland angerechnet werden kann. Für 1-2 Semester im Ausland gibt es viele Fördermöglichkeiten. Hast du derartige Pläne, frage an deiner Hochschule nach, ob es Austausch-Semester-Programme (z.B. Erasmus+ Programme) gibt. Recherchiere Studiengebühren und Lebenshaltungskosten im Gastland. Beachte bei Stipendiensuche, dass einige Stipendien nur auf bestimmte Länder oder Studienfächer beschränkt sind.

Kindergeld während des Auslandsstudiums

Eltern erhalten Kindergeld, wenn ihr Nachwuchs in Deutschland oder in der EU studiert. Außerdem hat der Bundesfinanzhof in seinem Urteil vom 23.06.2015 (Az. III R 38/14) entschieden, dass ein Kindergeldanspruch bestehen bleibt, wenn sich das Kind während eines mehrjährigen Auslandsstudiums außerhalb der EU aufhält und das Kind seinen Wohnsitz bei den Eltern behält. Zu beachten ist, dass diesem Urteil eine Einzelfallentscheidung zugrunde liegt. Die Gerichte müssen alle Umstände des Falles berücksichtigen und würdigen, sodass daraus keine Allgemeingültigkeit abgeleitet werden kann.

AuslandsBAföG

Voraussetzungen für AuslandsBAföG: U.a.: Seit mindestens ein Jahr an einer deutschen Hochschule immatrikuliert. Kenntnisse in der Landes- bzw. Unterrichtssprache des Ziellandes, Möglichkeit der Belegung von Kursen derselben Fachrichtung wie in Deutschland. Studienaufenthalt muss mindestens ein Semester bzw. zwölf Wochen dauern. Nur bei Vorliegen einer Hochschulkooperation zwischen der deutschen und der ausländischen Hochschule sind kürzere Aufenthalte zum Studieren zulässig, die dann jedoch mindestens zwölf Wochen dauern müssen.

Bewerbung für AuslandsBAföG: Stelle immer einen Antrag, da die Einkommensgrenzen, gegenüber InlandsBAföG, höher sind. Der Antrag auf Förderung ist bei den zuständigen AuslandsBAföG-Ämtern mindestens sechs Monate vor Beginn deines geplanten Auslandsstudiums einzureichen.

Leistungen des AuslandsBAföG: Bis zu 1.000 €/mtl. plus Zuschüsse für Studiengebühren (max. 4.600 €) und Krankenversicherung (84 €/mtl.) plus Zahlung einer Flugkostenpauschale von 500 € für Ziele in EU und 1.000 € außerhalb EU.

Rückzahlung: Keine Zinsen, außer du bist in Verzug. Max. 10.000 Euro müssen zurückgezahlt werden, auch wenn Förderung höher war – 105 €/mtl., fällig alle drei Monate. Zuschüsse für Krankenversicherung, Flugkostenpauschale, Studiengebühren sind Geschenke an dich. Rückzahlung beginnt 5 Jahre nach Förderungshöchstdauer des Studiums. Zudem besteht die Möglichkeit, dass du Nachlässe erhältst, wenn du dein Darlehen in große Raten oder auf einen Schlag zurückzahlst.

bildungsdoc-hinweis. Du darfst bis zu 4.800 € pro Jahr durch kleinere Nebenjobs im Ausland hinzuverdienen, ohne dass es Abzüge beim AuslandsBAföG-Satz gibt.

Stipendien

Bewirb dich um ein Stipendium. Dafür musst du dich i.d.R. mind. im 3. Fachsemester an einer deutschen Hochschule befinden. Fristen liegen bis zu 18(!) Monate vor geplanten Auslandsaufenthalt. In den Bewerbungen wird nach fachlichen Gründen und Erläuterungen zum Studienvorhaben gefragt. Du solltest bis zu drei infrage kommenden Hochschulen benennen, an denen du studieren möchtest. Das setzt voraus, dass du in der Vorbereitungsphase ausreichend recherchiert hast.

bildungsdoc-hinweis. Stipendien haben den Vorteil, dass sie nicht nur Geld, sondern oft auch organisatorische Unterstützung und eine Sicherheit bei der Anerkennung von Leistungen bieten.

ERASMUS+ – Förderprogramm zum Auslandsstudium innerhalb der EU

Erasmus+Leistungen: Förderung bis 450 €/mtl. bei Studium und 550€/mtl. bei Praktikum. Erasmus+ Stipendien sind kombinierbar mit BAföG und Deutschlandstipendium.
Voraussetzungen: 2-12 Monate für Praktikum, 3-12 Monate für Studium. Es steht Studierenden aller Fachrichtungen und allen Hochschularten (auch Musik- und Fachhochschulen) offen.
Bewerbung: Bewerbungen direkt an eigene Hochschule richten. Hilfe fürs Bewerbungsverfahren erhältst du beim Akademische Auslandsamt oder den Erasmus+ Koordinatoren deiner Hochschule.

bildungsdoc-tipp. Bei mehrsemestrigen Aufenthalten sollte das Studienprogramm im Wintersemester begonnen werden, da die Lerninhalte i.d.R. aufeinander abgestimmt sind und der Förderungszeitraum innerhalb eines akademischen Jahres liegen muss. Semesterstudienaufenthalte in den Ländern Ost- und Südeuropas, die nicht am Erasmus-Programm teilnehmen, unterstützt der DAAD mit dem Go East-Stipendium.

DAAD – Auslandsstipendien

DAAD: Studierende, Graduierte, Doktoranden, Praktikanten, Künstler, Wissenschaftler können Länder und Gastuniversitäten frei wählen. Es gibt auch spezielle Stipendien für ein MBA-Aufbaustudium im Ausland.
Leistungen: U.a. Jahresstipendien, Semesterstipendien, monatliche Stipendien (abhängig vom Zielland), Übernahme Studiengebühren (maximal 50%), Zahlung Reisekostenzuschusses. Stipendien-Datenbank.
Voraussetzungen: Studieren im 2. Semester, in Absprache zwischen deutscher und ausländischer Hochschule
Bewerbung: Termine je nach Programm und Zielgebiet

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Stiftungen – Stipendien zum Auslandssemester, Auslandsstudium finanzieren

Stiftungen vergeben Stipendien an deutsche Studenten für den Studienaufenthalt im Ausland
Leistungen: Reiner finanzieller Zuschuss, abhängig von Stiftungsgröße und Zugangsvoraussetzungen
Voraussetzungen: Stiftungsabhängig, u.a. vom gesellschaftlichen Engagement oder von der Bedürftigkeit
Bewerbung: Unterschiedliche Verfahren

bildungsdoc-hinweis. Es wird erwartet, dass Stipendiaten als Gegenleistung die Erfahrungen im Ausland in Berichten festhalten und den Stipendien-Gebern zur Verfügung stellen.

Begabtenförderungswerke

Begabtenförderungswerke unterstützen Studierende mit herausragenden Leistungen finanziell und ideell in ihrer akademischen Ausbildung. In Deutschland gibt es 13 Förderungswerke, die Stipendien an Studierende und Promovierende vergeben.
Leistungen: Grundstipendium abhängig vom eigenen Einkommen und Vermögen sowie Einkommen der Eltern bzw. des Ehegatten, max. 744 €/mtl. zzgl. möglicher Zuschläge für Kranken- und Pflegeversicherung. Zusätzlich erhalten Stipendiaten Studienkostenpauschale von 300 €/mtl. Promovierende erhalten Stipendium von 1.350 €/mtl.
Voraussetzungen: Immatrikulation an deutscher Hochschule, überdurchschnittliche Leistungen, gesellschaftliches oder soziales Engagement.
Bewerbung: Begabtenförderungswerke haben unterschiedliche Bewerbungsformalitäten, recherchiere rechtzeitig.

Bildungskredit

Bildungskredit: Unterstützt Finanzierung schulischer Ausbildung oder Studium. Unabhängig vom eigenen Einkommen und Vermögen sowie dem der Eltern, des Ehepartners, Lebenspartner.
Leistungen: 1.000 bis 7.200 € mit günstigen Zinssatz, Auszahlung in bis zu 24 mtl. Raten zu 100, 200 oder 300 €
Voraussetzungen: Voraussetzungen für Schüler
Bewerbung: Beim Bundesverwaltungsamt kann jederzeit ein Online-Antrag gestellt werden.

Fulbright-Stipendium USA

Fulbright-Programm: Austausch zwischen USA und mehr als 160 Ländern weltweit. Der Programm-Schwerpunkt liegt im Studentenaustausch, ergänzt durch Stipendienprogramme für:

  • Promovierte Wissenschaftler
  • Doktoranden
  • Fremdsprachenassistenten
  • Fortbildungsseminare für Hochschuladministratoren und Landeskundler

Studienkredit

Der von der Bank finanzierte Studienkredit zu einem günstigen Zinssatz gilt auch für Auslandsaufenthalte. Lass dir das aber von deinem Banker verbindlich geben! Die Finanzierung von ein bis zwei Auslandssemester ohne parallele Immatrikulation in Deutschland ist meistens möglich. Die Finanzierung eines kompletten Auslandsstudiums ist hingegen nur bei wenigen Anbietern machbar.

bildungsdoc-hinweis. Du musst die spezifischen Auslandskriterien bei einem Studienkredit beachten. Wenn du zum Studieren ins Ausland willst, zahlst du bei einigen Anbietern höhere Zinsen für den Studienkredit. Auch hier gilt: Lass dir mehrere Angebote schriftlich zusenden und vergleiche gewissenhaft.

5. Datenbanken helfen dir beim Finanzieren

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