StudiumOrientierungsberater Andreas Peez

Studium in Deutschland – der Trend zu privaten Hochschulen

Fast drei Millionen Studierende sind heute an Deutschlands Hochschulen eingeschrieben – ein neuer Höchststand, auch wenn Zahlen darauf hindeuten, dass allmählich ein gewisses Sättigungsniveau erreicht ist. Mit der Zunahme der Studienzahlen ging auch eine massive Erweiterung des Studienangebots einher – neue Hochschulen, neue Studienfächer, neue Studienformen, neue Studienabschlüsse. Orientierungsberater wie Andreas Peez aus München helfen Schulabgängern, in dieses Dickicht an Möglichkeiten Klarheit und Struktur zu bringen. Welche Trends lassen sich aktuell in der Hochschullandschaft erkennen?

Andreas Peez aus München sagt: „Ein besonders auffälliger Trend ist die Orientierung hin zu privaten Hochschulangeboten.“ Der aktuelle Bildungsbericht des Bundesministeriums weist hierzu Zahlen aus, die belegen, dass sich die Anzahl der privat Studierenden in gut 20 Jahren verneunfacht hat – auf aktuell ca. ein Zehntel aller Eingeschriebenen! Orientierungsberater Peez ergänzt: „Privat heißt nicht unbedingt unerschwinglich – es gibt Studienangebote von sehr teuer bis durchaus bezahlbar. Und das heißt auch nicht automatisch, dass die teuersten Angebote die besten sind.“

Die privaten Hochschulen haben, das lässt sich klar feststellen, dort das Studienangebot ergänzt und erweitert, wo staatliche Hochschulen den Bedarf nicht ausreichend erkannt oder abgedeckt haben. So sind heute zahlreiche Studiengänge mit Zulassungsbeschränkungen belegt, insbesondere attraktive Fächer an attraktiven Standorten. Wenn über Jahrzehnte Studienfächer wie Medizin und Psychologie mit fast unüberwindbaren Zugangshürden belegt werden, dann springen früher oder später kommerzielle Anbieter in diese Lücken.

Orientierungsberater Andreas Peez stellt darüber hinaus fest: „Private Hochschulen kommen mit teilweise sehr innovativen Studienkonzepten den Bedürfnissen vieler Studierwilliger deutlich besser entgegen als staatliche Institutionen.“ Der Bildungsbericht des Bundesministeriums meldet, dass 41% der Bachelor-Programme und sogar 51% der Master-Programme an privaten Fachhochschulen berufsbegleitend absolviert werden können (an staatlichen Fachhochschulen liegen die Anteile bei jeweils 7% und 18%). Hierbei gibt es sowohl reine Fernstudiengänge als auch Blended-Learning-Programme mit einer Kombination aus Präsenz- und Fernlehre. Wer bereits im Job steckt, aus persönlichen bzw. beruflichen Gründen nicht mobil ist oder auch einfach nur mehr Praxis sammeln möchte als in Semesterpraktika möglich ist, kann sich so sein Studium besser organisieren.

Wo haben private Hochschulen im Gegensatz zu den staatlichen noch Luft nach oben? Zum Beispiel in der Breite des Studienangebots, sagt Orientierungsberater Andreas Peez aus München: „Die privaten Hochschulen konzentrieren sich auf stark nachgefragte Bereiche mit einem Mangel an Studienplätzen an öffentlichen Einrichtungen.“ So machen Wirtschaft, Gesundheit und Psychologie zwei Drittel der Studienplätze an privaten Hochschulen aus. Es sind die staatlichen Hochschulen, die für ein breites und vollständiges Angebot in allen Wissenschaften sorgen müssen. So haben die staatlichen Hochschulen gemäß des Bildungsberichts einen Anteil von 41% bei den Studienplätzen im von Industrie und Forschung stark nachgefragten Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), an den privaten Hochschulen liegt dieser Anteil bei mageren 11%.

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