Warum Sprachenlernen gut für unser Gehirn ist
Die Welt wächst zusammen und Unternehmen überschreiten Grenzen.
Dass Fremdsprachenkenntnisse Vorteile im Beruf bedeuten und bei der Jobsuche hilfreich sind, um Mitbewerber aus dem Rennen zu schlagen ist allgemein bekannt.
In den letzten Jahren haben sich allerdings auch viel Wissenschaftler mit dem Thema beschäftigt und herausgefunden, dass Mehrsprachigkeit noch andere positive Effekte besitzt. Neben einer verbesserten Gedächtnisleistung hilft es teilweise auch bei der Vorbeugung gegen Alzheimer.
Ein kleiner Exkurs in die Gedächtnisforschung
Unser Gehirn besteht aus zahlreichen Nervenzellen, sogenannten Neuronen, die durch zahlreiche Verknüpfungen miteinander verbunden sind. Wirken Reize auf unsere Sinnesorgane, werden diese Signale in elektrische Ströme umgewandelt und über Nervenzellen in unser Gehirn weitergeleitet und verarbeitet.
Wenn wir lernen, passiert genau das gleiche: Mit unseren Augen und/oder Ohren nehmen wir Informationen auf, welche als elektrische Impulse erst in das Kurzzeitgedächtnis und später in das Langzeitgedächtnis weitergeleitet werden. Wie das Speichern genau passiert, ist leider noch nicht genau bekannt. Überall auf der Welt arbeiten jedoch Wissenschaftler daran, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Informationen, die im Gehirn gespeichert werden, können vielfältig sein: Vom Erkennen einer Stimme oder der Zuordnung eines bestimmten Geruches bis hin zu der Bedeutung von Worten, die unsere Sprachen ausmachen. Um letzteres zu lernen, benötigt der Mensch zwei grundlegende Voraussetzungen. Zum einen die anatomischen Voraussetzungen und zum anderen eine kommunikationsreiche Umgebung. Ersteres ist grundsätzlich in einem gesunden menschlichen Körper genetisch festgelegt und wird Wernicke Zentrum sowie Brocas Areal genannt. Hier findet Sprachverarbeitung, aber auch –produktion statt.
Mindestens genauso wichtig wie die anatomischen Voraussetzungen, ist jedoch ein kommunikationsreiches Umfeld. Kinder können jede beliebige Sprache lernen, solange sie von ihr umgeben sind. Dies beweisen unglücklicherweise vor allem die traurigen Fälle von isolierten Kindern, die ohne zureichende Kommunikation aufgewachsen sind und niemals oder nur schwierig gelernt haben zu sprechen.
Warum Mehrsprachigkeit viele Vorteile hat
Anfänglich glaubte man, dass Mehrsprachigkeit eine Beeinträchtigung für Kinder darstellt und sie in ihrer geistigen Entwicklung verwirrt und sogar behindert. Aktuelle Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass im mehrsprachigen Gehirn alle erlernten Sprachen aktiv sind, selbst wenn nur eine Sprache gesprochen wird.
Dies ist allerdings mehr ein Vor- als ein Nachteil, denn es zwingt das Gehirn innere Konflikte zu lösen und die andere(n) Sprache(n) zu unterdrücken, was wiederum die Gedächtnisleistung verbessert. Die Teile im Gehirn die für Planung, das Lösen von Problemen und mental schwierige Aufgaben zuständig sind, arbeiten bei mehrsprachigen Menschen wesentlich besser als bei Menschen, die nur eine Sprache sprechen. Nebenbei fördern diese Prozesse auch die Fähigkeit sich auf mehrere Dinge abwechselnd zu konzentrieren und unwichtige Dinge zu ignorieren.
Wenn es um Bildung geht, sollten wir es wie professionelle Athleten handhaben. Ebenso wie Fußballspieler Ihren Körper für die kommende Saison vorbereiten, sollten wir unser Gehirn regelmäßig trainieren.
Eine Sprache lernt man deshalb am besten, wenn man sie spricht. Das ist im eigenen Land manchmal etwas schwierig. Sprachreisen verbinden das Nützliche mit dem Angenehmen. Durch gut organisierte Sprachreisen hat man neben einem intensiven Sprachkurs die Möglichkeit seine neu erlernten Kenntnisse gleich praktisch anzuwenden. Ganz nebenbei lernt man nicht nur Land und Leute kennen, sondern hat auch das eine oder andere spannende Erlebnis.