AusbildungStudiumOrientierungsberater Andreas Peez

Und jetzt? – Berufsorientierung in der Corona-Krise

Lilli W. aus Augsburg hatte einen klaren Plan gefasst: Sich möglichst gut aufs herannahende Abitur vorbereiten und parallel die anstehende Studienwahl angehen. Sie wollte zum Tag der Offenen Tür an mehrere Hochschulen in ihrer Nähe gehen, Ausbildungs- und Studienmessen besuchen, eine professionelle Studienberatung wahrnehmen und dann vielleicht noch ein Praktikum machen und etwas reisen, bevor es im Herbst losgehen sollte.

Es soll für Lilli im Herbst immer noch los mit dem Studium gehen, aber der Weg dorthin ist ihr durch die Corona-Krise inzwischen mehr als unklar. Die Hochschultage – abgesagt. Ausbildungs- und Studienmessen – finden derzeit nicht statt. Das Praktikum beim Automobilzulieferer – steht auf der Kippe, derzeit produziert der Betrieb nicht. Reisepläne – kann sie derzeit auch nicht wirklich machen. Und die Abiturprüfungen wurden bereits um einen Monat verschoben, aber Lilli ist sich alles andere als sicher, ob das wirklich die letzte Entscheidung in dieser Hinsicht bleibt. Das ganze Durcheinander lähmt sie richtig.

Orientierungsberater Andreas Peez aus München stellt fest: „Nicht nur Berufstätige stellen sich gerade viele Fragen, wie es insbesondere mittelfristig weitergeht. Auch die Pläne von jungen Menschen sind komplett durcheinandergewirbelt worden. Und das, wo doch gerade der Übergang von der Schule zur Berufsausbildung und dem Studium ohnehin eine Phase ist, die schon in normalen Zeiten von viel Unsicherheit geprägt ist.“ Diese Verunsicherung, so Andreas Peez, verstärkt sich nun doppelt: unmittelbar durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Terminverschiebungen und Unwägbarkeiten. Aber auch indirekt durch die unruhige bis panische Stimmung, die durch das Umfeld übertragen wird.

Daher ruft Orientierungsberater Andreas Peez trotz der zweifellos sehr belastenden Situation dennoch zu etwas Optimismus auf. Denn er sagt: „Insbesondere wer im Herbst ein Studium oder eine schulische Ausbildung aufnehmen möchte, hat gute Chancen, dass es mehr oder weniger wie geplant losgehen kann. Und in drei bis vier Jahren, wenn der Schritt in den Arbeitsmarkt für diesen Jahrgang ansteht, ist Corona hoffentlich nur noch ein Spuk, an den man sich ungern erinnert.“

Es gilt jetzt also, trotz der bedrohlichen tagesaktuellen Situation die langfristige Planung nicht aus dem Blick zu verlieren. Einige Möglichkeiten der Berufsorientierung sind auch gegenwärtig verfügbar, z. B. Informationen und Tests im Internet.

Und auch eine Studien- und Berufsberatung muss nicht auf einen unklaren späteren Zeitpunkt verschoben werden. Auch Andreas Peez kann zwar während der Ausgangsbeschränkungen keine persönlichen Termine in seiner Beratungspraxis vergeben, aber er sagt: „Wir haben jetzt viele Beratungsgespräche aus der Not heraus per Videochat oder telefonisch abgehalten. Und mittlerweile muss ich sagen: Es funktioniert gut und macht Spaß.“

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