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Die Blockchain bietet neue Möglichkeiten für Hochschulen

Die Blockchain ist mittlerweile eines der meisten genutzten Buzzwords. Immer wieder liest man, wie neue Anwendungen effektiver oder sicherer sind, da sie auf der Blockchain operieren oder blockchainartige Technologien verwenden. Dieser Hype ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass die Kurse der Hauptwährungen immer wieder für Schlagzeilen sorgen. So konnte man zum Beispiel letztes Jahr einen rasanten Anstieg des Ethereum Kurs beobachten, der im Dezember nach seinem Zenit wieder abfiel. Doch nicht für den Ethereum kaufen ist die Blockchain hilfreich, auch wenn für die Bildung öffnen sich neue Möglichkeiten.

So ermöglicht die Blockchain die manipulationssichere Speicherung der Daten von Studierenden. Das Interessante an der Blockchain ist dabei, dass Hochschulen in der Bürokratie sparen würden. Aktuell ist es, sodass es eine zentrale Stelle gibt, die die Authentizität von Dokumenten garantiert, dabei muss jeder dieser Autorität vertrauen, dieses Vertrauen wird durch bestimmte Siegel signalisiert. Die Blockchain dagegen verschreibt sich ganz der Dezentralität. Dabei wird die Vertrauensprüfung auf alle Teilnehmer der Blockchain verteilt, dabei vertraut man in erster Linie auf die Blockchain selbst.

Die Hochschulen könnten so zum Beispiel Diplome in sog. Hash-Werten speichern. Dadurch würde die Authentizität durch die Speicherung auf der Blockchain garantiert werden. Weiterhin können Blockchains ausführbare Programme enthalten (sog. Smart Contracts). Diese Smart Contracts integrieren Prozesslogik in die Blockchain. Dazu gehören Prozesse, die einer einfachen Wenn-Dann-Beziehung unterliegen. Sobald ein Smart Contract auf der Blockchain gespeichert ist, können Änderungen nur noch von einer Mehrheit aller Beteiligten vorgenommen werden (ein sogenannter Konsensmechanismus). Das bedeutet auch, dass Regeln, die einmal in die Blockchain eingeführt wurden, von keinem einzelnen Mitglied einfach umgangen werden können.

Die Mobilität der Studierenden wird durch die Blockchain erhöht

Die Grundsätze der Hochschullehre sind eigentlich gut strukturiert. Studierende studieren an einer Hochschule und erhalten unter bestimmten Voraussetzungen einen Anerkennungsstempel für die erworbenen Kompetenzen, den wir als Abschluss bezeichnen. So viel zum kleinsten gemeinsamen Nenner in unserem System. Doch die Heterogenität liegt im Detail. Wir wollen, dass unsere Studierenden mobil sind. Der Mobilitätsbedarf beginnt bereits in der eigenen Institution, zum Beispiel beim Studium interdisziplinärer Studiengänge. Wir ermöglichen aber auch die Mobilität zwischen Hochschulen, beispielsweise im Rahmen kooperativer Studiengänge. Auf europäischer Ebene wollen wir, dass sich unsere Studierenden im Hochschulviertel bewegen können. Deshalb gibt es den Bologna-Prozess, das ERASMUS-Programm und die Lissabon-Konvention. Darüber hinaus gibt es Absichtserklärungen zur Förderung der Mobilität auf internationaler Ebene, wie die B. Groningen Declaration.

Während diese Bemühungen zur Harmonisierung der europäischen Hochschulsysteme die Einheit zur Förderung der Mobilität untermauert haben, ist die tatsächliche Umsetzung der Studentenmobilität komplex. Unterschiedliche Methoden der Modulbewertung und fehlende Standards für die Authentizitätsprüfung ausländischer Lernergebnisse führen zu hohen Lehrmanagementkosten. Oft fehlt es auch an Transparenz über die Historie anerkannter Drittleistungen. Dadurch müssen im Fachbereich mehrfach Gleichwertigkeitsprüfungen durchgeführt werden und beanspruchen unnötig Kapazitäten. Für Studierende bedeutet dies oft Unsicherheit über ausländische Leistungen, Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Hemmnisse für ein effektives Studium.

Hier kann die Blockchain durch die einfache Speicherung und Vernetzung von Daten Abhilfe für die Studierenden schaffen. Die erbrachten Leistungen werden einfach auf der Blockchain abgespeichert und können von anderen Universitäten problemlos eingesehen werden. So müssen die Studierenden nicht mehr von Zentrale zu Zentrale rennen und können ganz einfach zwischen den Universitäten wechseln. Aktuell gibt es dazu in Österreich ein Modellprojekt, das vielversprechende Daten liefert. Ob und wie die Blockchain das Studieren verändern wird, lässt sich aktuell schwer vorhersagen uns ist aber klar, das es auch hier große Umbrüche geben wird.

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