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Auslandsaufenthalte als Bildungsturbo nutzen

Warum scheitern daran so viele junge Menschen?

Längere Auslandsaufenthalte gelten unter Fachleuten als der absolute Bildungsturbo für junge Menschen. Rückkehrer berichten einstimmig von positiven Veränderungen, die sich bereits bei ihrer Rückkehr bemerkbar machen. Die Körpersprache wirkt selbstbewusster, die Augen strahlen und die Ausstrahlung wirkt sympathischer. Besonders deutlich wird der Einfluss auf das multikulturelle Verständnis. Die Herausforderungen der Anpassung an eine neue Kultur und das Gefühl des Fremdseins haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Junge Menschen, die nach einem längeren Auslandsaufenthalt während oder nach ihrer Schulzeit zurückkehren, haben ihre Weichen in die richtige Richtung gestellt. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie sich nun zurücklehnen können. Dennoch fällt ihnen vieles leichter, da sich ihre Einstellung positiv verändert hat und sie belastbarer geworden sind. Herausforderungen, die andere Mitschüler als groß empfinden, stellen für jene mit Auslandserfahrung oft keine Hürde dar.

Die Persönlichkeitsentwicklung hat sich durch den Auslandsaufenthalt rasant beschleunigt, da die jungen Menschen im Ausland viele Entscheidungen selbstständig treffen mussten, ohne die Unterstützung von Eltern und Freunden. Zudem konnten sie sich ohne ihre Familie an ihrer Seite selbst entdecken und neu definieren. Oft führt dies auch dazu, dass sie nach ihrer Rückkehr einen neuen Freundeskreis aufbauen, während die Daheimgebliebenen in ihrer Entwicklung stagnieren.

Die finanzielle Unterstützung für Bildungsaufenthalte im Ausland durch staatliche und EU-Förderprogramme war noch nie so groß wie heute. Leider sind sich jedoch die meisten Eltern und jungen Menschen dessen nicht bewusst. Zudem hören sie oft Kommentare mit Neidfaktor wie: ‚Kannst du dir das überhaupt leisten? Ich könnte mir das nicht leisten!‘ Es stellt sich die Frage, was getan werden kann, um mehr Jugendliche auf ihrem Bildungsweg zu einem Auslandsaufenthalt zu ermutigen.

Fehlt es den Beteiligten an Informationen oder mangelt es an einem direkten Ansprechpartner? Ist es die finanzielle Hürde? Oder haben Eltern Angst, dass ihr Kind im Ausland scheitern oder ihm etwas zustoßen könnte? Erfahrungen, Meinungen und Ansichten zu diesem Thema interessieren nicht nur junge Menschen, sondern auch Eltern, die oft die finanzielle Verantwortung tragen.

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Finanzielle Unterstützung & mehr Informationen

Um mehr junge Menschen für Auslandsaufenthalte zu begeistern, sollten Informationen über Fördermöglichkeiten und Finanzierung zugänglicher gemacht werden. Schulen können Informationsveranstaltungen und Beratungssitzungen anbieten, um mögliche Ängste der Eltern zu adressieren.

Der Austausch mit ehemaligen Teilnehmern von Auslandsprogrammen kann Schülern die Möglichkeit geben, aus erster Hand von den positiven Erfahrungen zu hören. Zudem können Schulen Partnerschaften mit ausländischen Institutionen eingehen, um den Austausch zu erleichtern und den Schülern konkrete Möglichkeiten zu bieten, sich für einen Auslandsaufenthalt zu bewerben. Durch solche Partnerschaften können die bürokratischen Hürden reduziert und der Prozess der Planung und Organisation erleichtert werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, das Bewusstsein für die Vorteile von Auslandsaufenthalten zu schärfen. Oberstufenberater und Lehrkräfte sollten regelmäßig über die positiven Auswirkungen von interkulturellen Erfahrungen sprechen und die damit verbundenen Kompetenzen betonen, die für die persönliche und berufliche Entwicklung der jungen Menschen von unschätzbarem Wert sind. Hierbei können auch ehemalige Teilnehmer als Botschafter dienen, um ihre eigenen Erfahrungen zu teilen und andere zu motivieren.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Schüler bereits frühzeitig auf die Bedeutung von Auslandserfahrungen vorzubereiten. Sprachkurse, kulturelle Veranstaltungen und virtuelle Austauschprogramme können dazu beitragen, das Interesse und die Neugierde der Jugendlichen für andere Länder und Kulturen zu wecken. Indem sie bereits vor einem Auslandsaufenthalt interkulturelle Kompetenzen entwickeln, können sie besser auf die Herausforderungen eines Aufenthalts im Ausland vorbereitet werden.

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Aufklärung tut not

Neben finanzieller Unterstützung und Informationsvermittlung ist es vor allem wichtig, den jungen Menschen zu zeigen, dass ein Auslandsaufenthalt keine Unterbrechung ihrer ‚Karriere‘ darstellt. Im Gegenteil, sie sollten verstehen, dass ein solcher Aufenthalt ihre beruflichen Perspektiven erweitern kann und von Arbeitgebern oft als positiver Faktor bei der Einstellung betrachtet wird. Die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen und Fremdsprachenkenntnissen sind in unserer globalisierten Welt von großer Bedeutung und können Berufseinsteigern einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Insgesamt liegt es in der Verantwortung der Bildungseinrichtungen, der Eltern und der jungen Menschen selbst, sich über die Möglichkeiten und Vorteile von Auslandsaufenthalten zu informieren und diese als integralen Bestandteil der Bildungskarriere anzuerkennen.

Durch eine ganzheitliche Unterstützung, angefangen von der Informationsvermittlung über die finanzielle Unterstützung bis hin zur Förderung interkultureller Kompetenzen, könnten mehr junge Menschen die Chance nutzen, durch einen Auslandsaufenthalt ihren Bildungshorizont zu erweitern und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die sie ein Leben lang begleiten werden.

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