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Work & Travel Australien - Ein Jahr voller Selbsterfahrung

Heutzutage vermittelt Schule dir Wissen, aber sie bereitet dich nicht mehr auf das Leben vor. Du verlässt die Schule und fragst dich: Wer bin ich? Du hast null Ahnung, wie dein zukünftiges privates und berufliches Leben aussehen soll. Wie du es meisterst, erst recht nicht. Kein so tolles Ergebnis nach 10, 12 oder sogar 13 Jahren Schule. Deshalb nimm dir nach der Schule eine Auszeit, habe Spaß am Leben und denk in Ruhe mal über dich nach.

Genauso war es auch bei Sophie als sie nach 12 Jahren die Schule verließ: Was ist mein nächster Schritt? Eigentlich wollte ich nur weg. Aber wohin? Wenn schon in die weite Welt hinaus, dann auch richtig! Also, auf nach Australien!

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Vergeudete Zeit? Nein, ein gelebter Traum!

Ein Land voller atemberaubenden weißen Stränden, naturbelassenen Nationalparks, den giftigsten und einzigartigsten Tieren der Welt. Ein Land voller Städte, Wälder, Küsten und nichts. Nichts? Ja nichts. Das Land mit der größten unbelebten Fläche – dem Outback.

Und um was genau zu tun? ‚Work and Travel‘, wie es unter den erfahrenen Backpackern so schön heißt. Und das ‚work‘ besteht bei mir aus Farmarbeit. Und dann saß ich da, anderthalb Stunden entfernt zur nächstgrößeren Stadt, mit einer Mistgabel in der Hand. Vergeudete Zeit? Nein, ist es nicht. Ich lebe einen Traum!

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ich habe die Chance, für ein Jahr ein Leben zu leben, wozu ich in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder die Möglichkeit bekommen werde: Im australischen Stocksattel Kühe zu treiben und auf trockenen Ackerfeldern Polocross auf dem Rücken der professionell ausgebildeten Pferde zu spielen.

Selbstverständlich sieht auch in Australien nicht immer alles rosig aus, denn auch hier gibt es Konflikte. Wenn es einem auf einer Farm nicht gefällt, dann verlässt man sie eben. Klingt einfach, aber es birgt eine Menge Mut, Selbstständigkeit und Durchhaltevermögen.

Leider musste ich auf meiner ersten Farm in der Nähe von Sydney diese Erfahrung machen, dass nicht alles, was man am Telefon so wundervoll beschrieben bekommt, tatsächlich wahr ist. Mein Zimmer, das mir sehr schmackhaft gemacht wurde, hatte keine Fensterscheiben, die die hereinfliegenden Vögel davon anhielten, mein Bett schmutzig zu machen. Nur ein Beispiel. Dann einen neuen Job zu finden und gleichzeitig zu verhindern, dass man auf die Straße gesetzt wird, ist gar nicht so einfach. Doch zum Glück bin ich am Ende auf einer atemberaubenden zweiten Farm gelandet und somit im ‚Polo-Himmel‘.

Resümee nach 12 Monaten

Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, dass nicht alles super lief, denn dann hätte ich nicht so viel fürs Leben gelernt. Das bekommt man erst einige Zeit später mit.

Insgesamt kann ich alle jungen Leute nur ermutigen, ein Auslandsjahr nach der Schule einzulegen. Man knüpft viele internationale Kontakte, lernt verschiedenste Kulturen kennen, lernt, Konflikte zu lösen, und verbessert seine Sprachkenntnisse.

Neben all diesen Erfahrungen ist die persönliche Veränderung wohl mit am größten. Der Vorteil besteht auch darin, dass man die Aufmerksamkeit vollständig auf sich selbst lenken kann, eigene Entscheidungen treffen darf und muss. Wenn es mit der einen Gruppe eben nicht so gut klappt, dann spalte ich mich halt ab und finde neue Freunde. Oder ich reise mal komplett alleine und schaue, was passiert. Nach meinen eigenen Erfahrungen kann man dabei beste Freunde fürs Leben gewinnen. So auch ich, als ich Angelique (19) aus den Niederlanden gefunden habe.

Aus spontanen Begegnungen werden Freundschaften

Kennengelernt haben wir uns auf einem Segelboot mit einer Tour, die zu den Whitsundays führte, dem weißesten Strand der Welt. Danach konnten wir uns nicht mehr trennen und haben unsere Reise an der Ostküste gemeinsam fortgesetzt. Wenn man offen dazu ist, spontan auf Leute einzugehen, kann man also unglaubliche Freundschaften schließen. Ich jedenfalls bereue meine Entscheidung, ins Ausland gegangen zu sein, in keiner Sekunde. Es war ein Jahr meines Lebens, das ich nie vergessen werde.

An alle zukünftigen Abiturienten: Macht etwas aus eurer Zeit! ✈ 🙂

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