Was ein Auslandsaufenthalt alles so mit sich bringt...
Du hast deine Gastfamilie bekommen, bei der du für ein ganzes High School Year in den USA leben wirst. Oder du hast deine Projekte in Südamerika gefunden, in denen du für 4 Monate als Freiwilliger arbeiten wirst. Oder aber du bist fest entschlossen, die Crash-Schule fürs Leben, bekannt auch als Work & Travel, durchzuziehen. Sehr gut, dein Abenteuer im Ausland kann beginnen! Allerdings gibt es da ein paar Dinge, die dir vorher niemand gesagt hat…
1. Vor dem Abflug kommt dein Puls auf Touren
Du hast zwar (fast) alles sorgfältig geplant, aber trotzdem hast keine Ahnung, wohin du da gerade fliegst. Vor dir liegen Monate, von denen du noch nicht weißt, was sie dir bringen werden und wie du dich fühlen wirst. Diese große Unbekannte ist ziemlich spannend – bis kurz vor dem Abflug doch noch die Selbstzweifel einsetzen. Da hilft nur eins: Augen zu und durch!
2. Im Zweifelsfall: lächeln
Du dachtest, mit einer 1 in Schulenglisch bist du weltweit der perfekte Gesprächspartner. Am Anfang jedoch verstehst du gar nichts. Der australische Akzent zum Beispiel ist doch anders als das Englisch, das du aus dem Unterricht kennst.
Du gehst nach Südamerika, obwohl es an deiner Schule keinen Spanischunterricht gab. Kein Problem. Nirgendwo lernst du eine Sprache so schnell wie in dem Land, in dem sie gesprochen wird! Falls du mal etwas nicht verstehst: Ein Lächeln hinterlässt in jeder Sprache einen guten Eindruck.
3. Du wirst Gespräche führen können, ohne etwas zu verstehen
Den ganzen Tag lang nichts zu verstehen und sich nicht ausdrücken zu können, ist ziemlich nervig. Bald wirst du aber zu einem Profi darin, ein ganzes Gespräch durchzustehen und an den richtigen Stellen zu nicken, angeekelt das Gesicht zu verziehen, ein ‚Echt?‘ in der Landessprache einzuwerfen oder die Stirn kraus zu ziehen, ohne auch nur ein einziges Wort zu verstehen. Ist das nicht genial?
4. Lächeln hilft immer
Dein Wecker sollte 7:00 Uhr klingeln, doch der ist ausgefallen. Stattdessen weckt dich deine nicht-deutsche Mitbewohnerin eine Stunde später und – Oh, Schreck! – obwohl du ihr unendlich dankbar bist, liegst du verwirrt in deinem Bett und bekommst nicht einmal mehr die Übersetzung von ‚Dankeschön!‘ auf der gerade erst in harter Arbeit erlernten Fremdsprache hervor. Auch da hilft nur lächeln.
5. Einfach nur mal schlafen...
In deinem Kopf ist ‚Jahrmarkt‘, Karussells drehen sich wild im Kreis. Neue Eindrücke und Sprachanpassung überfordern dich. Außerdem hast du heute zum ersten Mal auf einem Surfbrett gestanden oder hast es endlich geschafft, das Vertrauen eines Kindes mit Down-Syndrom, mit dem du arbeitest, zu gewinnen. Nach so vielen neuen Eindrücken möchtest du eigentlich nur noch eins – möglichst viel schlafen.
6. Du wirst befürchten, dein Herz könnte explodieren
Manchmal sitzt du einfach nur im Bus und dein Blick fällt auf eines der Straßenschilder. Als du realisierst, dass du nun in USA, Peru, Australien oder einem anderen Land wohnst, schießt so viel Adrenalin durch deinen Körper, dass du glaubst, dein Herz wird explodieren. An manchen Tagen wirst du kaum glauben, dass dir das alles gerade wirklich passiert und dein Abenteuer im Ausland real ist.
7. Die Geschichten der Menschen sind die Belohnung für alle harten Zeiten
Du wirst dich vielleicht nach der Sicherheit sehen, die dein Heimatland, deine Komfortzone dir bieten kann und nach Menschen, mit denen du über alles reden kannst, einfach weil ihr dieselbe Sprache sprecht. Du wirst aber auch neue Begegnungen machen und von ihnen Geschichten erfahren, die du nie wieder vergessen wirst. Auch wenn davon nicht alle Freundschaften nach deinem Auslandsjahr noch halten werden, machen diese Begegnungen jedoch jeden schwierigen Moment mehr als wett. Kein Buch, kein Film und auch kein Erfahrungsbericht können diese gemachten Erlebnisse und Erfahrungen ersetzen.
8. Du fühlst dich wie in einem anderen Leben
Obwohl du eigentlich panische Angst vor Freizeitparks hast, sitzt du plötzlich in einer Achterbahn, weil ein Junge aus einem Kinderheim, indem du arbeitest, dich darum gebeten hat.
Am Ende deines Auslandsjahres bist du dir sicher, dass du nicht mehr die Person bist, die du davor einmal warst. Es wird sich anfühlen wie ein eigenes und in sich abgeschlossenes Leben mit all seinen Hochs und Tiefs, nur emotionaler und intensiver.
Mit Beginn deines Auslandsjahrs hast du deine Komfortzone verlassen, hast dich an fremde Kulturen angepasst und sie dadurch step by step verstanden. Menschen, die dich nicht kannten, haben dich mit ihrer Gastfreundschaft und Warmherzigkeit komplett überrascht. Freundschaften sind entstanden und du hast Erfahrungen für ein ganzes Leben gesammelt, deine Persönlichkeit hat sich so in Turbo-Geschwindigkeit entwickelt.
9. Du wirst nicht zurückkehren wollen
Du wirst darüber nachdenken, deine Zukunftspläne zu verwerfen, in deiner neuen Heimat zu bleiben oder noch einmal in ein anderes Land zu ziehen. Dein Auslandsjahr wird genau dann enden, wenn es am schönsten ist. Wenn du in der neuen Kultur wirklich angekommen bist, wenn du dich Zuhause fühlst – aber auch wenn es nichts Neues mehr zu lernen gibt. Vergiss nicht: Egal wofür du dich entscheidest, es warten noch viel mehr Abenteuer auf dich!
10. Es sind die kleinen Momente, an die du dich erinnern wirst
Du wirst all die Fotos entwickeln lassen von den tollen Reisen, die du gemacht hast und aufhängen. Wenn du zurückblickst, sind es jedoch die kleinen Dinge, an die du dich erinnern wirst: Der morgendliche Kaffee auf dem Balkon gemeinsam mit deiner Mitbewohnerin, das High-Five einer deiner Schüler, wenn du ihm etwas erklären konntest, und das Gefühl, wenn die Kassiererin in dem Supermarkt neben deiner neuen Wohnung dich längst kennt. Schön wars! 🙂