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Berufseinstieg - Wie überstehst du deine Probezeit?

Die ersten 100 Tage im Job

Die Bewerbung war erfolgreich, das Vorstellungsgespräch auch – neuer Job, ich komme!

Aber in den meisten Firmen müssen Einsteiger erst noch die Probezeit bestehen, um wirklich fest im Sattel zu sitzen. Das ist es gut zu wissen, was du in den ersten 100 Tagen tun und was du besser lassen solltest.

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Der erste Arbeitstag

Okay, richtig gearbeitet wird am ersten Tag meistens nicht. Ein Vorgesetzter oder Kollege wird dich durch die Firma führen, dir Abteilungen und den Arbeitsplatz erklären und dich mit den anderen Mitarbeitern bekannt machen. Eine Menge Eindrücke werden auf dich einströmen. Versuche dennoch, locker zu bleiben.

Präsentierst du dich gleich als Muffelkopf oder als ängstlicher Zeitgenosse, kann es dauern, bis du dieses Image wieder loswirst. Gehe lieber offen, freundlich und mit einem Lächeln auf deine neuen Mitarbeiter zu. Stelle dich mit deinen Namen vor und versuche,  dir wenigstens die Namen von deinen direkten Kollegen zu merken.

Übrigens: Komme nicht auf die Idee, am ersten Tag gleich Sekt oder Ähnliches zu spendieren. Erstens weißt du noch nicht, ob Alkohol in der Firma überhaupt geduldet wird, zweitens feiert man seinen Einstand gewöhnlich erst am Ende der Probezeit.

Lerne das Unternehmen und deine Kollegen kennen

Die ersten Wochen solltest du dazu nutzen, dich mit dem neuen Umfeld vertraut zu machen. Fahre die Antennen aus und erkunde die Regeln, Normen und Abläufe im Betrieb:

  • Wer hat was zu sagen?
  • Wer kann mit wem?
  • Wie geht man miteinander um?
  • Wie sind die Arbeitsabläufe in der Abteilung?

Halte  dich in jedem Fall mit klugen Ratschlägen und Besserwissereien zurück. Du machst dich nur unbeliebt, wenn du deine Kollegen damit indirekt Unfähigkeit unterstellst. Integriere dich, gehe mit deiner Abteilung zum Mittagessen und zeige auch Interesse an der Arbeit deiner Kollegen. Sei aufgeschlossen und erzähle auch etwas von dir, so kannst du erste Kontakte knüpfen. Aber Vorsicht: Auf die richtige Dosis kommt es an. Wer gleich sein gesamtes Privatleben vom Stapel lässt, gilt schnell als Plaudertasche, der man besser nichts anvertraut.

Arbeite dich möglichst schnell ein

Nutze den Bonus des Neulings und stelle Fragen. Niemand erwartet von dir, dass du deinen Job vom ersten Tag an beherrschst. Zeige aber Engagement und Lernbereitschaft. Denke daran: Wissenslücken, die du am Anfang nicht füllst, lassen sich später kaum schließen, ohne als langsam und begriffsstutzig zu gelten. Mache dir deshalb in den ersten Wochen auch möglichst viele Notizen, damit du schnell selbstständig arbeiten kannst.

Bekenne dich aber auch zu Fehlern, falls dir welche unterlaufen. Und solltest du gerade mal nichts zu tun haben, zeige dich hilfsbereit und frage Kollegen, ob du ihnen etwas abnehmen kannst. Baue außerdem nicht nur ein gutes Verhältnis zu deinen Kollegen auf, sondern bemühe dich auch, Sympathien bei deinen Vorgesetzten zu gewinnen. Bitte beispielsweise nach etwa sechs Wochen um ein Feedback-Gespräch zur Beurteilung deiner geleisteten Arbeit. Du signalisierst damit Kritikbereitschaft sowie das Interesse, an deiner Weiterentwicklung zu arbeiten. Tipp: Mach dir dazu am besten eine Liste mit allen Fragen, zu denen du noch Klärungsbedarf hast.

Grundregeln für den Job

Erledige deine Arbeit, habe Spaß am Job und pflege ein gutes Verhältnis zu Kollegen, Vorgesetzten und Kunden. Gar nicht so schwer, wenn du dich an einige Regeln hältst und den Anstand wahrst.

Beratung Berufsorientierung

Punkte sammeln

Bemühe dich, die Grundregeln des sozialen Zusammenlebens zu beachten: Räume etwa dein Geschirr in der Büroküche selbst ab, führe im Gemeinschaftsbüro keine Telefongespräche in Jahrmarkt-Lautstärke, grüße deine Kollegen und bedanke dich, wenn dir jemand einen Gefallen tut und sei auch selbst hilfsbereit. Denn wer sympathisch ist, hat es leichter!

Intimzonen wahren

Achte Intimzonen. Viele Menschen empfinden es als unangenehm, wenn man ihnen zu dicht auf die Pelle rückt. Halte mindestens eine Armlänge Abstand. Stelle deine Taschen, Ordner etc. nicht auf fremden Schreibtischen ab. Klopfe an, bevor du ein Büro betrittst etc. Zum Thema Duzen: Dein Chef oder der Dienstältere bietet das “Du” an, nicht umgekehrt.

Fehler zugeben

Schiebe deine Fehler nicht ständig auf andere. Du machst dir damit weder Freunde bei deinen Kollegen noch bei den Vorgesetzten, da solche Ausreden meist schnell durchschaut werden. Entschuldige dich und versuche, das Missgeschick, soweit möglich, wieder gut zu machen. Wirst du jedoch zu Unrecht beschuldigt, sage es.

Arbeitszeiten einhalten

Setze deinen Job nicht mit chronischer Unpünktlichkeit oder nachlässiger Arbeitsweise aufs Spiel. Auch wenn vieles geduldet wird, ein potenzieller Kandidat für einen höheren Posten bist du mit dem Schluder-Image garantiert nicht. Mit einem zu hohen Arbeitspensum erarbeitest du dir allerdings auch keine Sympathien – zumindest nicht bei den Kollegen.

Höflichkeit und Sorgfalt

Wer häufig mit Kunden Kontakt hat und E-Mails schreibt, sollte höflich sein und auf Sorgfalt achten. Auch E-Mails werden mit vollständiger Begrüßung und in korrekter Rechtschreibung geschrieben (keine Kleinschreibung). Empfangene Post wird sofort und nicht erst Tage später beantwortet, formelle Einladungen etc. werden natürlich nur per Post verschickt.

Klatsch und Tratsch

Klar, jeder lästert mal. Übertreibe es aber nicht, und halte dich zurück, wenn Kollegen mit dir über andere herziehen wollen. Denn die Grenzen zum Mobbing sind fließend. Und der psychische Leidensdruck für die Betroffenen enorm. Du möchtest ja schließlich auch kein Opfer von Mobbing werden.

Tischregeln beachten

Du musst nicht wissen, wie man korrekt einen Hummer zerlegt. Für den Fall von Geschäftsessen solltest du aber ein Mindestmaß an Tischmanieren beherrschen:

  • Bei Büfetts den Teller nie randvoll schaufeln.
  • Am Tisch nicht mit dem Zahnstocher herumpulen.
  • Bei mehreren Bestecken von außen nach innen vorarbeiten, bei Gläsern von rechts unten nach links oben.
  • Gabel und Co. zum Mund führen und nicht umgekehrt
  • Keine Kaugummis etc. in den Aschenbecher kleben
  • Handy ausschalten.

Kleine Pannenhilfe

Bist du ins Fettnäpfchen getreten? Dir ist ein Fehler oder Missgeschick passiert? Keine Panik – Nobody is perfect! Wer richtig reagiert, kann auch in brenzligen Situationen sein Gesicht wahren und sich stilvoll aus der Affäre ziehen. Fünf Pannen und was zu tun ist:

1. Du hast vor lauter Stress vergessen, eine wichtige Aufgabe, die dir dein Chef aufgetragen hat, zu erledigen?
Komme nicht mit billigen Ausreden wie „Mein Computer war kaputt.“ und schiebe den Fauxpas auf keinen Fall auf Kollegen („Ich musste noch was für Frau Meier erledigen.“) oder gar Ihren Chef („… haben Sie mir nie gesagt, Boss!“). Beweise lieber Mut zum Fehler und entschuldige dich. Das hinterlässt einen besseren Eindruck als plumpe Ausreden, die ohnehin jeder durchschaut.

2. Du sitzt in einer Besprechung und plötzlich klingelt dein Handy?
Okay, niemand will jetzt hören, wie du Schnuckelchen um Rückruf bittest oder mit hochrotem Kopf Entschuldigungsarien von dir gibst. Bitte kurz um Verzeihung, schalte  den Apparat aus und schau später nach, wer angerufen hat. Wer einen wirklich dringenden Anruf erwartet, sagt dem Vorgesetzten vor dem Meeting Bescheid, schaltet auf Vibrationsalarm und verlässt dann bei Anrufen ohne viel Aufsehen den Raum.

3. Du lästerst auf der Betriebsfeier gerade über das Outfit einer guten Kollegin, da steht sie plötzlich vor dir?
Verschlimmere die Situation nicht, indem du deine Entgleisung begründest („Mal ernsthaft Susi, das Teil war doch vor zehn Jahren aktuell.“) oder heuchlerisch abschwächst („Na ja, dir steht das aber irgendwie gut.“). Gestehe ein, dass dies nicht gerade die feine Art war und bitte am besten um einen Versöhnungstrunk.

4. Du hast den Namen eines Kunden vergessen, den du eigentlich kennen solltest?
Bevor du jemanden mit falschem Namen ansprichst, bitte lieber um Hilfe („Tut mir Leid, Ihr Name …?“). Besonders höfliche Menschen erwähnen dabei ein Detail aus einer früheren Begegnung – der Angesprochene fühlt sich auf diese Weise aufgewertet (man erinnert sich an den Menschen, nur an den Namen nicht). Denke in Zukunft daran: Ein löchriges Namensgedächtnis zeugt von wenig Interesse an der Person!

5. Du hast einer wichtigen Kundin auf dem Firmenfest versehentlich die Erdbeerbowle über das Kostüm gekleckert?
Reagiere nicht übereifrig, indem du der Kundin mit Salzstreuer und Klopapier zu Leibe rückst. Und spare dir peinliche Sprüche à la “Erdbeerbowle macht keine Flecken”. Entschuldige dich, sorge für ausreichend Servietten und biete an, die Reinigungskosten zu übernehmen. Lass der Kundin bei der nächsten Gelegenheit am besten einen Strauß Blumen zukommen.

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