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Praktikum als Sprungbrett: Welche Chancen und Einblicke bieten Praktika für die berufliche Zukunft?

Ein Praktikum kann Schülern Einblicke in bestimmte Jobs gewähren und ihnen bei der beruflichen Orientierung helfen. Auch diejenigen, die bereits die Schule abgeschlossen haben und sich noch nicht sicher sind, welche Richtung sie einschlagen sollen, bekommen mit einem Praktikum eine Chance. Schließlich vermittelt es praktische Fähigkeiten und kann auch die Möglichkeit für die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis bieten. Nicht immer handelt es sich bei einem Praktikum um eine bezahlte Tätigkeit. Dieser Beitrag informiert darüber, warum ein Praktikum sinnvoll ist und was dabei zu beachten ist.

Was regelt ein Praktikumsvertrag und ist er in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben?

Ein schriftlicher Praktikumsvertrag ist in Deutschland nicht gesetzlich vorgeschrieben. Ein Praktikumsvertrag ist jedoch sowohl für das Unternehmen als auch für den Praktikanten sinnvoll, da er als rechtliche Absicherung dient.

Wer ein freiwilliges Praktikum absolviert, hat Anspruch auf den Mindestlohn. Gemäß Paragraf 22 Mindestlohngesetz (MiLoG) fallen Praktikanten unter den Anwendungsbereich des Mindestlohngesetzes. In diesem Fall muss ein schriftlicher Praktikumsvertrag abgeschlossen werden, der auch die Vergütung regelt.

Ein Arbeitsvertrag für ein Praktikum wird von beiden Seiten unterschrieben und dient als Sicherheit für beide Seiten. Auch wenn ein Praktikumsvertrag keine Pflicht ist, sollten Praktikanten auf einen Praktikumsvertrag bestehen. Der Praktikumsvertrag legt die Rechte und Pflichten für den Arbeitgeber und für den Praktikanten fest und kann Rechtsstreitigkeiten vorbeugen.

Die folgenden Angaben sollten im Praktikumsvertrag enthalten sein:

  • Name und Anschrift der beiden Vertragsparteien
  • Art des Praktikums sowie Lern- und Ausbildungsziele
  • Dauer des Praktikums mit Beginn und Ende
  • Einsatzbereich des Praktikanten
  • Tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit des Praktikanten
  • Pflichten des Unternehmens, in dem das Praktikum absolviert wird, mit Aufgaben, Haftungsfragen, Vertraulichkeit und Praktikumszeugnis
  • Pflichten des Praktikanten mit Einhaltung der Vorschriften, Stillschweigen und Verhalten bei Verhinderung oder Krankheit
  • Höhe der Vergütung, wenn vereinbart
  • Urlaubsanspruch, wenn vereinbart
  • Kündigungsfrist oder Probezeit
  • Hinweis auf eventuell vorhandene Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen, wenn sie für das Praktikum relevant sind
  • Ort, Datum und Unterschrift beider Vertragsparteien

Vorteile eines Praktikums für die berufliche Orientierung und den Karrierestart

Ein Praktikum bietet viele Vorteile und ist der Schlüssel zum Verständnis des Arbeitsalltags. Das gilt sowohl für Schülerpraktika als auch für Pflichtpraktika am Ende des Studiums. Der Praktikant bekommt wertvolle Einblicke in den Berufsalltag und gewinnt praktische Erfahrung. Studenten können bei einem Praktikum ihr Wissen in die Praxis umsetzen.

Praktikanten erhalten Einblicke in die Zusammenarbeit von Teams, erfahren, wie Entscheidungen getroffen werden und wie Projekte vom Anfang bis zum Ende abgearbeitet werden. Häufig können Praktikanten unterschiedliche Aufgaben übernehmen und verschiedene Rollen ausprobieren. Diejenigen, die noch nicht wissen, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll und welche Richtung sie einschlagen möchten, erhalten wertvolle Orientierungshilfen. Praktikanten können feststellen, wo ihre Stärken liegen.

Ein freiwilliges Praktikum ist gut als Sprungbrett geeignet und hilft, die vorhandenen Kenntnisse aufzufrischen und wieder neu im Berufsleben Fuß zu fassen. Mitunter kommt es zu einem Jobangebot durch den Arbeitgeber. Bei einer Bewerbung sollte ein Praktikum immer erwähnt werden. Es ist von Vorteil, da der Bewerber bereits erste praktische Erfahrungen gesammelt hat.

Praktikanten können nicht nur ihre praktischen Fähigkeiten, sondern auch Softskills entwickeln, zu denen Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Kontaktfreudigkeit, Ausdauer oder Fingerspitzengefühl im Umgang mit Menschen gehören. Praktikanten gewinnen Selbstvertrauen und lernen den Umgang mit schwierigen Situationen. Ein Praktikum bietet auch die Möglichkeit, Netzwerke aufzubauen, da die Praktikanten neue Kontakte knüpfen.

Verschiedene Arten von Praktika

Es gibt verschiedene Arten von Praktika, die unterschiedliche Inhalte haben:

Ein Schülerpraktikum wird noch während der Schulzeit, zwischen der achten und der elften Klasse, absolviert und dauert meistens zwei Wochen. Schüler kommen in dieser Zeit zumeist zum ersten Mal mit dem Berufsleben in Berührung und können erste Einblicke in interessante Berufe gewinnen.

Ein Vorpraktikum wird nach der Schulzeit, vor dem Studium, absolviert und wird von einigen Studienordnungen vorgeschrieben. Es ist mitunter Voraussetzung für die Zulassung zu einem Studium. Angehende Studenten erhalten Einblicke, was sie nach Abschluss des Studiums erwartet, und können feststellen, ob der gewählte Studiengang tatsächlich für sie geeignet ist.

Ein Hochschulpraktikum wird von einigen Hochschulen während des Studiums vorgeschrieben und von den Studenten in der Regel in den Semesterferien absolviert. Studenten sammeln bereits ihre ersten Berufserfahrungen.

Ein Pflichtpraktikum wird am Ende des Studiums absolviert und dient zur Umsetzung des erworbenen Wissens in die Praxis. Bei einem geregelten Praktikum gibt die Hochschule alle wichtigen Parameter vor, während bei einem ungeregelten Praktikum die Studenten relativ frei sind.

Ein Pflichtpraktikum oder ein Hochschulpraktikum wird mitunter auch im Ausland absolviert. Ein freiwilliges Praktikum können diejenigen absolvieren, die sich beruflich neu orientieren oder ihre Kenntnisse nach einer längeren Pause wieder auffrischen möchten. Dauert ein freiwilliges Praktikum länger als drei Monate, wird der Mindestlohn fällig.

Wer nach einer Praktikumsstelle sucht, kann sich bei Unternehmen in der Nähe bewerben, aber auch auf verschiedenen Internetportalen suchen. Hochschulen und Universitäten verfügen häufig über Verzeichnisse und Netzwerke, um Praktikumsplätze zu vermitteln.

Bewerber für ein Praktikum sollten in ihrer Bewerbung begründen, warum sie ein Praktikum absolvieren möchten und welche Ziele sie verfolgen.

Maximum an Lern- und Netzwerkmöglichkeiten beim Praktikum nutzen

Bei einem Praktikum kommt es auf aktive Teilnahme an. Um zu erfahren, wie gut sie praktisch arbeiten und ihr Wissen anwenden, sollten Praktikanten regelmäßig ein Feedback von Vorgesetzten und Mitarbeitern einholen.

Praktikanten sollten auch an verschiedenen Veranstaltungen und Workshops im Unternehmen teilnehmen, Eigeninitiative zeigen und Kontakte mit Mitarbeitern knüpfen. Mit ihren gewonnenen Kontakten sollten Praktikanten langfristige Beziehungen pflegen.

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