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Definition: Plagiat

Ein Plagiat bezeichnet den Akt des geistigen Diebstahls, bei dem fremde Gedanken in den eigenen Text übernommen werden, ohne sie als solche zu kennzeichnen. Dies führt dazu, dass man sich quasi mit den Ideen anderer schmückt, was dem Ethos der Wissenschaft widerspricht, da das Zitieren an sich nicht verboten ist, sondern sogar erwünscht wird. Allerdings muss der ursprüngliche Urheber immer korrekt angegeben werden. Plagiate können verschiedene Formen annehmen, nicht nur das direkte Abschreiben, sondern auch nicht gekennzeichnete Übersetzungen oder die Übernahme fremder Ideen ohne Angabe der Quellen gelten als Plagiate.

Weitere Definitionen von Plagiat:

Ludwig-Maximilian-Universität (LMU):
„Plagiat liegt vor, wenn Ideen und Ausdrucksweisen anderer als die eigenen ausgegeben werden. Die Herkunft der fremden Ideen und Worte aus verschiedenen Quellen (Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Internet usw.) spielt dabei keine Rolle. Ebenso ist es unerheblich, ob es sich um umfangreiche oder geringfügige Übernahmen handelt, wörtliche oder sinngemäße Entlehnungen, oder ob diese übersetzt wurden.“

Universität Zürich (ETH Zürich):
„Ein Plagiat liegt vor, wenn ein fremdes Werk ganz oder teilweise übernommen wird, ohne die Quelle und den Urheber oder die Urheberin anzugeben.“

Übliche Formen von Plagiaten nach Definition der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (nach Karmasin & Ribing):

  • Textplagiat: Dies bezieht sich auf die wörtliche Übernahme von Textpassagen ohne die entsprechende Quellenangabe.
  • Ideenplagiat: Hierbei handelt es sich um die Paraphrasierung eines Gedankens oder einer Idee, bei der der ursprünglich fremde Gedanke durch eine eigene Formulierung als eigene Leistung ausgegeben wird.
  • Zitatplagiat: Dies tritt auf, wenn Zitate aus Sekundärliteratur verwendet werden, ohne deutlich anzugeben, dass die Originalquelle nicht vom Autor selbst zitiert wird; in diesem Fall muss der Autor der Sekundärquelle genannt werden.
  • Übernahme von Metaphern, Idiomen und Sprachschöpfungen ohne Quellenangabe: Hierbei werden Metaphern, Redewendungen oder kreative sprachliche Ausdrücke aus anderen Werken übernommen, ohne die entsprechende Quelle anzugeben.
  • Übersetzungen aus fremdsprachlichen Werken ohne Quellenangabe: Dies bezieht sich auf das Übernehmen von Übersetzungen aus Werken in anderen Sprachen, ohne die Quelle anzugeben.

Plagiat vermeiden

Das Zitieren an sich ist nicht verboten, solange man sich an die Regeln hält. Um ein Plagiat zu vermeiden, ist es zunächst wichtig zu wissen, ab wann von einem Plagiat gesprochen wird und wo die Grauzone beginnt. Darüber hinaus kann man sich auch professionelle Hilfe beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten suchen, um sicherzustellen, dass die Zitate und Quellenangaben korrekt und fehlerfrei sind.

Beispiele für Plagiate und richtige wissenschaftliche Arbeitsweise

Im Kontext des wissenschaftlichen Arbeitens sind Beispiele für Plagiate:

  • Textplagiat: Das direkte Übernehmen von Textpassagen aus einer Quelle ohne entsprechende Quellenangabe.
  • Ideenplagiat: Die Übernahme von Ideen oder Konzepten aus einer Quelle, ohne den ursprünglichen Autor zu zitieren und die Herkunft der Idee offenzulegen.
  • Zitatplagiat: Die Verwendung von Zitaten, die aus Sekundärliteratur stammen, ohne klar zu kennzeichnen, dass es sich um ein Zitat handelt und nicht um eine eigene Formulierung.
  • Metaphern-, Idiome- und Sprachplagiat: Das Übernehmen von metaphorischen Ausdrücken, Redewendungen oder spezifischen Sprachschöpfungen aus anderen Werken, ohne die Quelle zu nennen.
  • Übersetzungsplagiat: Das Kopieren von Übersetzungen aus fremdsprachigen Werken ohne die entsprechende Quellenangabe.

Im Gegensatz dazu zeigt korrektes wissenschaftliches Arbeiten

  • Angemessenes Zitieren: Ein Zitat wird ordnungsgemäß gekennzeichnet und die Quellenangabe erfolgt entsprechend den akademischen Standards.
  • Paraphrasierung: Die Ideen anderer werden in eigenen Worten wiedergegeben, wobei die Quellenangabe nicht vergessen wird.
  • Transparente Zitate: Bei der Verwendung von Zitaten wird klar angegeben, ob es sich um Primärquellen oder Zitate aus Sekundärliteratur handelt.
  • Verwendung von Quellenangaben: Wenn fremde Gedanken, Ideen oder Ausdrücke verwendet werden, werden die Quellen korrekt angegeben, um die Herkunft nachvollziehbar zu machen.
  • Anerkennung von Urhebern: Der Beitrag anderer Autoren wird respektiert, indem ihre Namen und Werke angemessen genannt werden.

Das Beachten dieser Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens trägt dazu bei, Plagiate zu vermeiden und eine verantwortungsvolle akademische Praxis zu fördern.

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