SprachenWeiterbildung, Bildung 4.0Tipps und Tricks zum Lernen von Sprachen

Tipps und Tricks zum Lernen von Sprachen

Das Lernen von Fremdsprachen ist in vielen Belangen ein großer Vorteil. Ob im Beruf oder im Alltag – Fremdsprachen zu lernen lohnt sich. Es gibt viele Wege und Methoden, sich unabhängig vom Alter neue Sprachkenntnisse anzueignen – sei es per App auf dem Smartphone, in Hochschulkursen oder mittels Sprachreisen.

Dabei kommt es auf den individuellen Lerntypen an, wie schwer oder leicht es fällt, eine neue Sprache zu erlernen. Es gibt jedoch einige universelle Tipps und Tricks, die den Prozess erleichtern können.

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Das Fünf-Fächer-System

Bei diesem System handelt es sich um eine Methode, die 1973 vom Publizist Sebastian Leitner entwickelt wurde. Sie basiert auf den Stufen unseres Gedächtnisses, mit denen das Gehirn nutzlose Informationen filtert und entfernt. Diese Stufen macht sich dieser Lerntrick zunutze.

Dafür werden Vokabeln auf Karteikarten geschrieben und in einer Kiste mit vier Fächern einsortiert. Die Karte startet im ersten Fach und wandert jedes Mal, wenn sie ausreichend gelernt wurde, ein Fach weiter. So sollte die Vokabel beim Erreichen des letzten Faches im Langzeitgedächtnis gespeichert sein. Dieses Ziel verfolgen im Übrigen auch Vokabeltrainer für das Smartphone, zum Beispiel die Anwendung phase6.

Vokabeln in ganzen Sätzen verwenden

Sprachen lernenDamit die Sprache effektiver gelernt werden kann, sollte so früh wie möglich damit begonnen werden, die Vokabeln in ganzen Sätzen zu verwenden. So können die einzelnen Vokabeln besser im Kontext von ganzen Sätzen verstanden werden. Damit lässt es sich leichter vermeiden, sich falsche Formulierungen innerhalb von ganzen Sätzen anzueignen.

Wörter gedanklich vernetzen

Neue Wörter lassen sich besser merken, wenn sie mit bestimmten Erinnerungen, Bildern oder Gefühlen vernetzt sind. Je mehr Verbindungen zu einem Wort bestehen, desto eher können einzelne Vokabeln in einer Gesprächssituation abgerufen werden. Erinnerungen zum Wortgebrauch werden am besten durch häufiges Sprechen der Fremdsprache geschaffen. Dabei ist es völlig in Ordnung, wenn Fehler passieren. Denn aus ihnen wird gelernt und beim nächsten Mal passieren sie nicht wieder.

Mit der Sprache auseinandersetzen

Sprachen lernen

Unser Gehirn profitiert auf vielen Wegen vom Erlernen neuer Sprachen und diese positiven Effekte können genutzt werden. Um eine neue Sprache leichter aufzunehmen, ist es wichtig, sich möglichst viel mit der neuen Sprache zu umgeben. Daher sollte die neu zu erlernende Sprache Bestandteil des täglichen Lebens werden. Filme, Serien oder Musik in der neuen Sprache zu rezipieren, stellt eine gute Möglichkeit dar, sich Sprachkenntnisse anzueignen.

Dabei wird außerdem das limbische System aktiviert und der Lerneffekt noch einmal verstärkt. Die Beschäftigung mit Dingen, die uns Spaß machen, verstärken die Zusammenarbeit der Nerven und fördert die Konzentration. Dieser Effekt lässt sich wunderbar für das Erlernen einer neuen Sprache nutzen und sollte nicht unterschätzt werden.

Warum Sprachenlernen gut für unser Gehirn ist

Das Erlernen von Sprachen bietet zahlreiche kognitive, psychologische und soziale Vorteile.

Gründe, warum Sprachenlernen gut für unser Gehirn ist:

  • Kognitive Vorteile:
    • Verbesserte Gedächtnisleistung: Das Lernen und Merken von Vokabeln und Grammatikregeln stärkt das Gedächtnis und fördert die Fähigkeit, Informationen zu speichern und abzurufen.
    • Konzentrationsfähigkeit: Mehrsprachigkeit trainiert das Gehirn, zwischen verschiedenen Sprachsystemen zu wechseln, was die allgemeine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit verbessert.
    • Multitasking-Fähigkeiten: Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, entwickeln oft bessere Fähigkeiten im Multitasking, da sie es gewohnt sind, schnell zwischen unterschiedlichen Aufgaben und Sprachsystemen zu wechseln.
  • Kognitive Flexibilität:
    • Problem-solving: Sprachenlernen fördert die Fähigkeit, Probleme kreativ und flexibel zu lösen, da man ständig neue sprachliche und kulturelle Konzepte verarbeiten muss.
    • Anpassungsfähigkeit: Das Erlernen einer neuen Sprache erfordert, sich an neue Regeln und Strukturen anzupassen, was die allgemeine kognitive Flexibilität erhöht.
  • Gehirngesundheit:
    • Verzögerung von Demenzerkrankungen: Studien haben gezeigt, dass Mehrsprachigkeit den Ausbruch von Demenzerkrankungen wie Alzheimer verzögern kann.
    • Gehirnplastizität: Das Erlernen einer neuen Sprache fördert die Plastizität des Gehirns, also die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern und neue Verbindungen zu bilden.
  • Verbesserte Entscheidungsfindung:
    • Analytische Fähigkeiten: Sprachenlernen fördert das kritische Denken und die Fähigkeit, Situationen analytisch zu betrachten, was zu besseren und fundierteren Entscheidungen führt.
    • Rationalität: Mehrsprachige Menschen neigen dazu, rationaler zu entscheiden, da das Denken in einer Fremdsprache oft eine distanziertere und objektivere Perspektive ermöglicht.
  • Kulturelle und soziale Vorteile:
    • Interkulturelle Kompetenz: Das Erlernen einer neuen Sprache fördert das Verständnis und die Wertschätzung anderer Kulturen.
    • Kommunikationsfähigkeiten: Mehrsprachigkeit verbessert die allgemeinen Kommunikationsfähigkeiten und erleichtert die Interaktion mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen.
  • Psychologische Vorteile:
    • Selbstbewusstsein: Das Erreichen von Meilensteinen im Sprachenlernen stärkt das Selbstbewusstsein und die Motivation.
    • Stressreduktion: Das Erlernen und Anwenden einer neuen Sprache kann eine positive Ablenkung bieten und Stress reduzieren.

Das Lernen von Sprachen ist also nicht nur eine nützliche Fähigkeit, sondern auch eine Investition in die geistige Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.

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