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Der elterliche Abschirmdienst

Warum Kinder Herausforderungen brauchen

Viele Eltern meinen es nur gut: Sie wollen ihre Kinder vor allem beschützen, was wehtun könnte – vor Stress, Rückschlägen, Enttäuschungen, Alltagsproblemen. Doch genau dieses „Abschirmprogramm“ kann langfristig das Gegenteil bewirken: Kinder wachsen in einer „“Bubble“ auf, ohne zu lernen, wie man selbst mit Schwierigkeiten umgeht. Und irgendwann kommt der Moment, an dem Mama und Papa nicht mehr alles abfangen können. Spätestens dann zeigt sich, wie wichtig es ist, früh Verantwortung und Eigenständigkeit zu üben.

In unseren Beratungen bei bildungsdoc® erleben wir das regelmäßig: Eltern möchten das Beste für ihr Kind, haben aber oft Angst, es loszulassen. Gerade wenn es um ein Auslandsjahr geht, sind viele unsicher: „Kann mein Kind das überhaupt? Allein, ohne uns?“ Genau hier liegt der Schlüssel. Ein Auslandsjahr ist ein „Real-Life-Training“, das Jugendlichen die Chance gibt, aus dem elterlichen Abschirmdienst auszubrechen und sich zu einer selbstbewussten Persönlichkeit zu entwickeln.

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Was passiert, wenn Kinder zu stark abgeschirmt werden?

1. Fehlende Problemlösungskompetenz

Wenn Eltern ständig alle Hindernisse aus dem Weg räumen, sei es die vergessene Sporttasche, das missratene Referat oder der Streit mit Freunden, lernt das Kind nicht, Probleme selbst zu lösen. Es verlässt sich darauf, dass jemand anders alles richtet. Das kann im späteren Leben zur echten Stolperfalle werden, denn Arbeitgeber oder Partner springen nicht wie Mama sofort ein.

2. Geringes Selbstvertrauen

Erfolgserlebnisse entstehen oft erst dann, wenn man eine Herausforderung gemeistert hat. Wer immer beschützt wird, erlebt diese Momente kaum. Stattdessen entwickelt sich Unsicherheit: „Schaffe ich das überhaupt?“ Ohne eigene Erfolge bleibt das Selbstvertrauen auf Sparflamme und das macht Jugendliche unsicher in Schule, Studium und später im Job.

3. Angst vor Fehlern

Fehler sind eigentlich die besten Lehrer. Doch wenn Eltern alles abfedern, fehlt Kindern die Erfahrung, dass man nach einem Sturz auch wieder aufstehen kann. So entsteht schnell eine übergroße Angst vor dem Scheitern. Statt mutig Dinge auszuprobieren, gehen viele lieber gar kein Risiko mehr ein und blockieren damit ihre eigene Entwicklung.

4. Abhängigkeit von den Eltern

Wer nie gelernt hat, selbst Verantwortung zu übernehmen, bleibt lange in einer Art „verlängertem Kinderzimmer“. Entscheidungen werden hinausgeschoben, weil man sie nicht gewohnt ist. Statt selbstbestimmt zu handeln, wartet man auf Anweisungen oder Hilfe von außen. Das kann sogar dazu führen, dass Jugendliche später Schwierigkeiten haben, ein eigenständiges Leben zu führen – privat wie beruflich.

5. Fehlende Resilienz

Resilienz, also innere Stärke und die Fähigkeit, Rückschläge wegzustecken, entsteht nur durch Erfahrung. Wer nie mit kleinen oder größeren Krisen konfrontiert wird, hat keine Möglichkeit, diese Fähigkeit zu entwickeln. Und das wird spätestens dann problematisch, wenn im Erwachsenenleben echte Herausforderungen warten: Studium, Berufseinstieg, Beziehungen, Krisen.

Warum das Auslandsjahr der perfekte „Abschirm-Exit“ ist

Genau hier kommt das Auslandsjahr ins Spiel. Ein Jahr im Ausland ist kein Urlaub, sondern echtes Leben – mit allem, was dazugehört: Neue Sprache, fremde Kultur, Heimweh, andere Regeln im Alltag. Jugendliche werden plötzlich in Situationen geworfen, in denen Mama und Papa nicht nebenan sind.

Das bedeutet:

  • Sie müssen lernen, eigene Entscheidungen zu treffen.
  • Sie entdecken, dass sie sehr viel mehr können, als sie dachten.
  • Sie erleben, wie befreiend es ist, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
  • Sie wachsen an jeder gemeisterten Herausforderung – vom ersten Gespräch in einer Fremdsprache bis hin zum Umgang mit Konflikten in der Gastfamilie.

Viele Eltern, die wir bei bildungsdoc® beraten, sind nach der Rückkehr ihres Kindes begeistert: „Unser Kind ist plötzlich viel selbstständiger, reifer und auch dankbarer.“ Genau das ist der Effekt: Jugendliche kehren als gestärkte Persönlichkeiten zurück, die wissen, dass sie ihr Leben in die eigene Hand nehmen können.

Fazit - Elterliche Abschirmdienst

Der elterliche Abschirmdienst mag im ersten Moment fürsorglich wirken. Langfristig nimmt er Kindern aber genau das, was sie am meisten brauchen: Die Fähigkeit, Herausforderungen selbst zu meistern. Probleme sind keine Bedrohung, sondern Trainingsfelder für die Zukunft.

Ein Auslandsjahr ist dabei eine der besten Möglichkeiten, diese Entwicklung bewusst zu fördern. Es ist wie ein Sprung aus der Komfortzone. Und genau dort, außerhalb der „Bubble“, entsteht Eigenständigkeit, Selbstbewusstsein und Resilienz. Oder anders gesagt: Wer sein Kind immer vor Regen schützt, verhindert, dass es tanzen lernt.

Komm vorbei, lass dich beraten und dann starte – nix wie weg! ✈️

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