Jobsuche, ArbeitsmarktKünstliche Intelligenz (KI)Arbeit im Marketing

5 Minuten Lesezeit

Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit im Marketing: Bedrohung oder Chance?

Kaum eine technologische Entwicklung sorgt aktuell für so viel Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt wie die künstliche Intelligenz (KI). Studien prognostizieren massive Veränderungen: Laut einer Untersuchung des McKinsey Global Institute könnte KI bis 2030 bis zu drei Millionen Jobs in Deutschland betreffen. Gleichzeitig bietet die Technologie aber auch enorme Chancen. Besonders in Branchen wie dem Marketing stellt sich die Frage: Wird KI menschliche Arbeitskräfte ersetzen oder unterstützen?

KI in der Arbeitswelt: Zahlen, Fakten und Wahrnehmung

Eine Umfrage von Statista zeigt, dass 77 Prozent der Befragten Jobverluste durch KI befürchten. Gleichzeitig sehen 64 Prozent das Risiko, dass durch den verstärkten Einsatz von KI die menschliche Ebene im Arbeitsalltag verloren geht. Doch wie realistisch sind diese Sorgen?

Für viele Beschäftigte und Unternehmen ist KI bereits ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Besonders im Bereich der Content-Erstellung werden KI-gestützte Tools eingesetzt, um Texte, Bilder und Videos zu generieren, Daten zu analysieren und Marketingstrategien zu optimieren. Doch statt menschliche Kreativität zu ersetzen, kann KI diese vielmehr ergänzen.

Chancen durch KI – mehr Zeit für Kreativität

Ein großer Vorteil beim Einsatz von KI liegt in der Automatisierung wiederkehrender Aufgaben – also Tätigkeiten, die viel Zeit kosten, sich ständig wiederholen und kaum kreatives Denken erfordern. Das gibt dir im Arbeitsalltag von morgen mehr Raum für das, was Maschinen (noch) nicht können: Ideen entwickeln, Inhalte bewerten, Zusammenhänge verstehen.

Gerade im Marketing kommt es auf menschliche Perspektiven, Einschätzungen und Originalität an. Wenn Du KI als Werkzeug verstehst, kannst Du sie gezielt nutzen – nicht als Ersatz, sondern zur Unterstützung. So entwickelst du berufliche Kompetenzen, die in Zukunft noch mehr gefragt sein werden: technisches Verständnis sowie Soft Skills wie lösungsorientiertes Denken, Teamarbeit, Kommunikation und die Fähigkeit, kreative Entscheidungen zu treffen.

Neue Berufsbilder – und warum es sich lohnt, dranzubleiben

Mit der Weiterentwicklung von KI entstehen im Marketing ganz neue Berufsbilder. Tätigkeiten wie KI-Training, Prompt-Entwicklung oder die Beratung zum passenden KI-Einsatz gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das sind Jobs, die es vor wenigen Jahren noch gar nicht gab – und für die jetzt Menschen gebraucht werden, die digital fit, kreativ denken und sich in verschiedene Zielgruppen hineinversetzen können.

Für dich heißt das: Wenn du heute in Ausbildung oder Studium bist, lohnt es sich, frühzeitig die Grundlagen rund um KI-Anwendungen im Marketing zu verstehen. So kannst du dich gezielt auf Arbeitsbereiche vorbereiten, die in Zukunft stark gefragt sein werden. Da die Entwicklung rasend schnell geht, lohnt es sich auch im Job durch gezielte KI-Weiterbildungen dranzubleiben.

Ein Blick zurück zeigt: Auch bei der Einführung von Microsoft Office in den 1990er-Jahren war es wichtig, neue digitale Kompetenzen schnell aufzubauen. Heute stehen wir wieder an so einem Punkt – nur dass es jetzt um KI-Kompetenz geht. Unternehmen erwarten, dass junge Talente sich mit diesen Themen auskennen – und die eigene Lernbereitschaft wird zum echten Pluspunkt im Berufsstart.

Warum KI auch gesellschaftlich relevant ist – und was das mit Dir zu tun hat

KI verändert nicht nur die Arbeitswelt, sondern wirft auch wichtige gesellschaftliche Fragen auf. Deepfakes, Cybermobbing oder der Einfluss von KI auf Wahlen und Meinungsbildung zeigen, wie mächtig diese Technologie geworden ist – auch außerhalb von Job und Karriere.

Gerade deshalb ist es wichtig, dass du lernst, mit KI verantwortungsvoll umzugehen. Denn viele KI-generierte Inhalte wirken auf den ersten Blick echt – sind aber gezielt manipuliert. Umso wichtiger ist es, dass du Medienkompetenz entwickelst: also die Fähigkeit, Informationen kritisch zu hinterfragen und Inhalte einzuordnen, egal ob aus Social Media, News-Plattformen oder KI-Tools.

Das Bildungssystem steht hier vor großen Aufgaben – aber auch ohne Schule, Uni & Co. kannst du anfangen, digitale Zusammenhänge zu verstehen und Deine eigene Haltung zu KI zu entwickeln. Ob Learning by Doing, Weiterbildungs-Podcastst oder gezielte Weiterbildungen im Bereich KI: KI-Wissen nicht nur sicherer im Alltag, sondern auch fitter für die Arbeitswelt von morgen.

Bereite dich aktiv auf die Arbeitswelt mit KI vor

Die Entwicklungen rund um KI zeigen: Es geht nicht darum, ob Berufe verschwinden – sondern wie sich Aufgaben und Anforderungen verändern. Wenn du aktuell in Ausbildung oder Studium bist, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, dich mit den Chancen und Herausforderungen von KI zu beschäftigen.

KI kann viele Abläufe im Marketing erleichtern – aber sie ersetzt nicht das, was Menschen besonders macht: Empathie, Kreativität, Verantwortung und vorausschauendes Denken. Genau diese Fähigkeiten werden in Zukunft umso wichtiger.

Deshalb lohnt es sich, schon jetzt digitale Kompetenzen aufzubauen und mit Deinen persönlichen Stärken zu verbinden. Wer bereit ist, dazuzulernen und Neues auszuprobieren, wird nicht nur besser vorbereitet in den Beruf starten – sondern kann die Zukunft der Arbeit im Marketing aktiv mitgestalten.

Denn eines ist sicher: KI wird bleiben – und mit ihr verändert sich die Berufswelt. Wie du darauf reagierst, kannst du heute schon mitbestimmen.

Markus Bockhorni ist Gründer und Inhaber der eMBIS-Akademie für Onlinemarketing. In seinem Fachbuch „Erfolgreich als Online-Marketing-Manager. Auf diese Soft Skills kommt es an – heute und in Zukunft“ (Springer Gabler, 2019) widmet er sich dem Thema `Lebenslanges Lernen`. Als Gastautor ausgewählter Fachportale wie XOVI oder unternehmer.de veröffentlicht er regelmäßig Artikel zu den Themen Weiterbildung und Lebenslanges Lernen.

bildungsdoc Katalog
Teile diesen Post

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Beitragskommentare