PersönlichkeitStudiumWeiterbildung, Bildung 4.0Studium ohne Abitur

Studium ohne Abitur – steigende Nachfrage schafft neue Studiengänge

Du kannst in Deutschland ein Studium auch ohne Abitur aufnehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass du über eine mehrjährige Berufserfahrung verfügst.

Wie offen der Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte in den einzelnen Bundesländern ist, regeln die jeweiligen Hochschulgesetze, welche in den meisten Fällen zusätzlich durch spezielle Verordnungen ergänzt werden. Die sechzehn Bundesländer „glänzen“ natürlich wieder einmal durch erhebliche Unterschiede bei der Art der Zulassungsverfahren und der Zulassungsvoraussetzungen.

Doch trotz aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Verfahren in den Bundesländern lassen sich Typen des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte bilden.

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Möglichkeiten des Hochschulzugangs für ein Studium ohne Abitur

  • Direkter Hochschulzugang für beruflich besonders Qualifizierte: Studienbewerber mit einer bestandenen Meisterprüfung oder einem vergleichbaren Abschluss können ohne besondere Prüfungen oder Zulassungsverfahren ein Hochschulstudium beginnen.
  • Hochschulzugang über eine Zulassungsprüfung: Wer nach der Berufsausbildung keine weitere Fortbildung absolviert hat, aber mindestens drei Jahre Berufspraxis nachweisen kann, wird einer Eignungsprüfung unterzogen. In dieser wird die Studierfähigkeit der Bewerber ohne Hochschulzugangsberechtigung getestet. Die Prüfung erfolgt durch die Hochschulen.
  • Hochschulzugang über ein Probestudium: Beruflich qualifizierte Bewerber werden zum Studium zugelassen, nachdem sie ein Probestudium erfolgreich absolviert haben – i.d.R. zwei bis vier Semester.
  • Hochschulzugang über die Begabtenförderung: Berufserfahrene erwerben durch das Ablegen einer besonderen Prüfung das Abitur. Im Unterschied zum „Hochschulzugang über eine Zulassungsprüfung“, welcher nur zum Studium an einer bestimmten Hochschule bzw. in einem bestimmten Bundesland berechtigt, ermöglicht das Bestehen der Begabtenprüfung den unbeschränkten Hochschulzugang.

Verkürzen lässt sich die Übergangszeit zwischen Ausbildungsabschluss und Studienbeginn u.a. durch eine zweijährige Berufsoberschule. Nach einer erfolgreichen Abschlussprüfung erlangen Absolventen mit zwei erlernten Fremdsprachen die allgemeine Hochschulreife, mit einer Fremdsprache immerhin die fachgebundene Zulassung zum Hochschulstudium. Jugendliche, die nach Abschluss der zehnten Klasse nicht mit einer Lehre beginnen, sondern auf die dreijährige Fachoberschule bzw. auf ein Berufs- oder Fachgymnasium wechseln, können ebenfalls die allgemeine Hochschulreife erwerben.

Hinweis: Erkundige dich bei der ausgewählten Hochschule/Uni oder Fernuniversität, welche Anforderungen du für die Aufnahme des gewünschten Studiengangs erfüllen musst. Eine Tatsache solltest du auf jeden Fall berücksichtigen: Studieren ohne Abitur setzt eigene Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen im Vorfeld voraus. Denn trotz bestehender Zulassungskriterien gibt es immer noch zuständige Stellen (Immatrikulationsämter und Studienberatungen) der jeweiligen Hochschulen/Unis, die bei dem Thema „Studium ohne Abi“ überfordert sind.

Master Studium für beruflich Qualifizierte

2010 hat die Kultusministerkonferenz die Strukturvorgaben so geändert, dass die Bundesländer nun auch die Möglichkeit besitzen, beruflich qualifizierten Studieninteressierten den Zugang zu Master Studiengängen (auch ohne Bachelor Abschluss) zu erlauben. Allerdings ist dieser Beschluss noch nicht bundesweit realisiert. Nur in einigen Bundesländern erfolgte die schnelle Umsetzung. Es ist zu erwarten, dass die Einstufungstests sehr unterschiedlich verlaufen werden.

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