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Ferienjobs: Was Schüler beachten müssen

In den Schulferien beginnt für viele Schüler die Zeit der Ferienjobs. Sie helfen, das Taschengeld aufzubessern und gewähren frühzeitig Einblicke in die Arbeitswelt.

Es gibt ein breites Spektrum an Ferienjobs in den unterschiedlichen Branchen und mit verschiedensten Aufgaben, aber Schüler dürfen nicht jede Tätigkeit ausüben. Das Jugendarbeitsschutzgesetz regelt, unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche arbeiten dürfen.

Das Jugendarbeitsschutzgesetz verbietet Kindern bis zum einschließlich 14. Lebensjahr zu arbeiten. Es gibt aber Ausnahmen: Mit Zustimmung der Eltern dürfen Kinder über 13 Jahren bis zu zwei Stunden täglich zwischen 8 und 18 Uhr arbeiten. Im landwirtschaftlichen Bereich sind drei Stunden täglich innerhalb dieses Zeitraums erlaubt. Voraussetzung ist, dass es sich um leichte Tätigkeiten handelt – das können zum Beispiel Gartenarbeit, Zeitungen austragen oder Botengänge sein.

Für Jugendliche, also 15- bis 17-Jährige, gibt es beim Jobben in den Ferien weniger Einschränkungen. Aber auch hier sind einige Regeln zu beachten. Wenn die Jugendlichen noch schulpflichtig sind, dann dürfen sie nicht länger als vier Wochen pro Jahr in den Ferien jobben. Denn ganz klar gilt: Schulferien dienen in erster Linie der Erholung.

Wichtig: Für Jugendliche ist schwere körperliche oder gefährliche Arbeit nicht erlaubt. Dazu zählen das Tragen von schweren Gegenständen, das Hantieren mit Chemikalien oder Akkordarbeit. Die Arbeitszeit von acht Stunden am Tag und 40 Stunden pro Woche darf nicht überschritten werden, auch nicht der Arbeitszeitraum zwischen 6 bis 20 Uhr.

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Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, wenn der Schüler oder die Schülerin bereits 16 Jahre alt ist. Sie dürfen im Gaststättengewerbe bis 22 Uhr und in mehrschichtigen Betrieben bis 23 Uhr arbeiten. Wochenendarbeit ist ebenfalls tabu – außer zum Beispiel bei Sportveranstaltungen.

Das Jugendarbeitsschutzgesetz regelt auch Fragen wie zum Beispiel die Ruhepausen von unter 18-Jährigen. Bei einer Arbeitszeit von mehr als viereinhalb bis zu sechs Stunden am Tag müssen die Schüler mindestens eine Pause von 30 Minuten bekommen, bei einer täglichen Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden mindestens 60 Minuten. Die Arbeitgeber sind nicht nur verpflichtet, das Jugendarbeitsschutzgesetz einzuhalten. Sie müssen Schülerinnen und Schüler für ihren Ferienjob auch über den Betrieb unfallversichern.

Werden die gesetzlichen Regelungen nicht eingehalten, sollte man sich wehren. Verstöße gegen die Arbeitsschutzgesetze für die Jugendlichen sind nicht einfach hinzunehmen. Betroffene sollten sich unbedingt an die örtliche Aufsichtsbehörde wenden. In der Regel sind das die Gewerbeaufsichtsämter oder die Ämter für Arbeitsschutz.

Bei der Auswahl der Jobs sollten die Schüler auch den Lohn im Blick zu behalten – denn auch Ferienjobs sind Jobs, die fair entlohnt werden sollen. Für Ferienjobs ist es wichtig zu wissen, dass Beiträge zur Sozialversicherung nicht anfallen. Wenn der Lohn allerdings über 896 Euro pro Monat liegt, werden Steuern fällig. Die werden allerdings normalerweise im nächsten Jahr wieder erstattet. Ratsam ist es, eine Lohnsteuerkarte abzugeben. Auf jeden Fall sollten die Schüler darauf achten, zu Beginn ihres Ferienjobs einen schriftlichen Vertrag zu bekommen, in dem die Aufgaben, Arbeitszeiten und der Lohn klar beschrieben sind. Ferienjobs: DGB-Jugend gibt Tipps

Warum solltest du dir einen Ferienjobs suchen?

Ein Ferienjob bietet zahlreiche Vorteile, sowohl kurzfristig als auch langfristig.

Gründe, warum es sinnvoll ist, sich einen Ferienjob zu suchen:

  1. Finanzielle Vorteile:
    • Taschengeld aufbessern: Mit dem Einkommen aus einem Ferienjob erhöhst du dir dein Taschengeld, um dir Dinge zu leisten, die du dir sonst vielleicht nicht leisten könntest.
    • Sparen für größere Anschaffungen: Das verdiente Geld kann auch für größere Anschaffungen, wie ein neues Fahrrad, ein Laptop oder gar für die Führerscheinprüfung, gespart werden.
  2. Berufserfahrung sammeln:
    • Einblick in die Arbeitswelt: Ein Ferienjob ermöglicht dir, erste Einblicke in die Arbeitswelt zu bekommen und praktische Erfahrungen zu sammeln.
    • Verbesserung des Lebenslaufs: Frühzeitig gesammelte Berufserfahrung kann sich positiv auf deinen Lebenslauf auswirken und dir bei zukünftigen Bewerbungen einen Vorteil verschaffen.
  3. Persönliche Entwicklung:
    • Verantwortungsbewusstsein: Durch einen Ferienjob lernst du, Verantwortung zu übernehmen und deine Aufgaben zuverlässig zu erledigen.
    • Selbstständigkeit und Unabhängigkeit: Du wirst selbstständiger und lernst, unabhängig von deinen Eltern zu agieren.
  4. Soft Skills:
    • Teamarbeit und Kommunikation: In vielen Ferienjobs arbeitest du im Team und verbesserst dabei deine Kommunikationsfähigkeiten und Teamfähigkeit.
    • Zeitmanagement und Organisation: Du lernst, deine Zeit effizient zu managen und deine Arbeit zu organisieren.
  5. Berufliche Orientierung:
    • Praktische Einblicke in verschiedene Berufe: Ein Ferienjob hilft dir, herauszufinden, welche Berufe dir Spaß machen und welche weniger.
    • Netzwerken: Du knüpfst Kontakte, die dir später bei der Jobsuche oder bei der Wahl eines Praktikumsplatzes helfen können.
  6. Selbstvertrauen und Zufriedenheit:
    • Erfolgserlebnisse: Das Bewältigen von Aufgaben und das Erreichen von Zielen im Job stärkt dein Selbstvertrauen.
    • Gefühl der Erfüllung: Du bist stolz auf deine erbrachte Leistung und hast das Gefühl, etwas Sinnvolles gemacht zu haben.
  7. Steuerliche Vorteile und Sozialversicherung:
    • Steuerfreibeträge nutzen: Schüler und Studenten haben oft Steuerfreibeträge, die dafür sorgen, dass ein gewisser Betrag steuerfrei verdient werden kann.
    • Erster Kontakt mit Sozialversicherung: Du bekommst einen Einblick in das System der Sozialversicherungen und lernst, was Abzüge und Versicherungen bedeuten.

bildungsdoc-tipp. Insgesamt bietet ein Ferienjob eine wertvolle Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, finanzielle Unabhängigkeit zu gewinnen und wichtige persönliche und berufliche Fähigkeiten zu entwickeln.

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